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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

trocknen begann und seine Hände zitterten heftig, als er sich durch das Haar fuhr. <strong>Die</strong> Enge<br />

lastete immer drückender auf Mulder und er konnte den Gedanken - Ich will hier raus. - nicht<br />

mehr unterdrücken. Er wollte sich noch einmal zusammen reißen, wollte nicht aufgeben. Er<br />

zwang sich, sich zu entspannen. Was Mulder nicht ahnte, genauso wenig wie seine Mit-<br />

gefangenen, war, dass in einem Labor eine Etage tiefer seine Vitalfunktionen sehr genau im<br />

Auge behalten wurden und man entschied, dass er noch nicht ganz reif für den Abbruch des<br />

Experimentes war.<br />

*****<br />

„.... somewhere beyond the sea, she's there watching for me and if I could fly like<br />

birds on high then straight to her arms I go sailing ...” Dana konnte es nicht fassen. Woher<br />

wussten diese Schweine das? Aus den anderen Zellen kam erstauntes: „Was soll das?“ „Aua.“<br />

„Verflucht.“ „Was ist das für Musik?“ „Au.“ „Seid still.“ Endlich verstummten die erstaunten<br />

Stimmen und keiner von ihnen erhielt weitere Stromschläge wegen unerlaubten Redens. Alle<br />

hatten sich aufgerichtet, soweit es ging und starrten zu Dana hinüber, die fassungslos in ihrem<br />

Bett lag, mit tränenüberströmtem Gesicht auf die Leinwand starrte und am ganzen Körper<br />

zitterte. <strong>Die</strong>ses Lied ... Es war das Hochzeitslied ihrer Eltern gewesen und später, als ihr über<br />

alles geliebter Vater gestorben war, wurde es auf Wunsch Danas und ihrer Mutter in der<br />

Kirche bei der Beisetzungsfeier gespielt. Dana weinen zu sehen belastete die anderen Ge-<br />

fangenen mehr, als die Tränen Heathers oder Kates es getan hatten. Scully war keine Frau, bei<br />

der man Tränen erwartete. Sie so aufgelöst zu sehen, war erschreckend. Also waren auch die,<br />

die so hart wirkten, zu Knacken. Das war keine schöne Vorstellung. Scully konnte ihre Augen<br />

nicht mehr von Mulders Gesicht lösen. Er sah jetzt ziemlich fertig aus. Das Ende konnte nicht<br />

mehr weit entfernt sein. Dana wünschte sich, dass es früher kam, nicht später. Sie würde doch<br />

sicher auch mit ihm zusammen in eine Zelle oder sogar in die kleine Belohnungswohnung<br />

kommen. Sie wollte bei ihm sein, sich überzeugen, dass es ihm gut ging, ihn spüren. Scully<br />

war kein Mensch, der überschwänglich Gefühle äußerte, aber in diesem Moment, als in einer<br />

Endlosschleife wieder und wieder „Beyond the sea„ gespielt wurde, war ihr klar, dass sie ihre<br />

Gefühle für Mulder nicht mehr verstecken konnte.<br />

Auch House ließ, wenn auch aus ganz anderen Gründen, kein Auge mehr von Mulder.<br />

Es war dem genialen Arzt natürlich klar, dass er nichts machen konnte, trotzdem hatte er das<br />

Gefühl, dass es wichtig war, wenn er Mulder im Auge behielt. Wie der Mann sich noch auf-<br />

recht hielt, im übertragenen Sinne, war House ein Rätsel. Er musste am Ende sein. Und<br />

Mulder war am Ende. Er starrte apathisch vor sich hin. Seine Augenlider flatterten. - Nicht<br />

schlafen - Nicht schlafen - Nicht schlafen - Er fror entsetzlich und sein Hirn machte ihm klar,<br />

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