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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Augen zusammen kniff. Sie konnte in der Dunkelheit hören, wie nicht nur er mit den Zähnen<br />

knirschte vor Schmerzen. Und dann hörte sie plötzlich, wie es im Lautsprecher kackte.<br />

„Nachdem ihr nun eure Tapferkeit ausreichend unter Beweis gestellt habt, werdet ihr<br />

sicher vernünftig genug sein, es den Wachen und euch selbst nicht schwerer als nötig zu<br />

machen und die gleiche Fixierung akzeptieren wie eure klügeren Mitgefangenen. Ihr habt ein<br />

paar Minuten Zeit, darüber nachzudenken und euch zu beraten. Dann werden die Wachen<br />

eure Lage erleichtern, falls ihr vernünftig seid.“ Hatte noch jemand in der Runde geschlafen,<br />

war jetzt auch der letzte Gefangene hellwach. <strong>Die</strong> fünf Betroffenen hatten hoffnungsvoll ge-<br />

lauscht. Bones war bereit, alles zu tun, ihr war es egal, ob sie im Nachgeben eine noch<br />

größere Demütigung empfand. Sie brauchte nicht nachzudenken. Sie würde sich in die vor-<br />

gesehene Haltung begeben. Ziva und die Männer wollten nicht schon wieder die Ge-<br />

schlagenen sein. Anderseits war ihnen klar, dass sie nicht unbegrenzte Zeit würden durch-<br />

halten können, ehe sie begannen, ihren Schmerz deutlich zu zeigen. Irgendwann würden sie<br />

wahrscheinlich gezwungen sein, darum zu bitten, erlöst zu werden, was eine wesentlich<br />

größere Demütigung darstellen würde. <strong>Die</strong> Formulierung der Ansage ließ durchaus die<br />

Möglichkeit, einen gewissen Stolz zu wahren. Sawyer stiegen vor Wut Tränen in die Augen.<br />

Es war ihm klar, wie Jake, Booth und auch Ziva, dass sie würden Nachgeben müssen. Er hatte<br />

das Gefühl, es nicht mehr lange zu ertragen, immer wieder der Verlierer zu sein. Kurz zog er<br />

ernsthaft in Erwägung, den Entführern ins Gesicht zu schreien, dass sie sich ihre Fixierung<br />

sonst wo hin schieben sollten. Dann aber drang eine besorgte Stimme an sein Ohr, die ihm<br />

sofort und nachhaltiger als alle Schmerzen dieser Welt zusammen klar machte, dass er auf-<br />

geben würde.<br />

„Bitte, Baby, es hat doch keinen Sinn, willst du, dass sie dich vollkommen brechen?“<br />

Kate war nicht sicher, ob das Beraten auch für sie galt, aber es war ihr egal. Sie war<br />

mindestens so wütend wie besorgt, weil Sawyer sich wieder einmal in Schwierigkeiten ge-<br />

bracht hatte. So rief sie ihm zu: „Sei doch bloß einmal vernünftig. Es nutzt absolut<br />

niemandem, wenn du zeigst, wie stur du sein kannst.“ Auch Heather bat Jake, nachzugeben.<br />

Gibbs überlegte, ob er versuchen sollte, auf Ziva einzuwirken oder lieber erst abwarten sollte,<br />

ob sie selbst Chancen und Risiken abwägen und eine vernünftige Entscheidung treffen würde.<br />

Dann entschied er sich, es der jungen Frau selbst zu überlassen. Sie war alt genug und wusste<br />

besser als jeder andere, was sie sich zutrauen konnten. Bones jedoch sagte mit gepresster<br />

Stimme: „Hör mal, Booth, ich kann nicht mehr. Und ich würde <strong>mich</strong> erheblich wohler fühlen,<br />

wenn ich wüsste, dass auch du bequem liegst.“ Alle wussten, dass ihnen letztlich keine Wahl<br />

blieb. Sie konnten sich einreden, auf die inständigen Bitten ihrer Begleiter und nicht wegen<br />

ihrer Schmerzen nachgegeben zu haben. Jake war der erste, der nachgab. „Okay, sollen sie<br />

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