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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Tränen in die Augen. Zitternd erhob sie sich, biss die Zähne zusammen und trat an die Zellen-<br />

tür. Wärter kamen und fesselten ihre Handgelenke. Dann wurde sie, genau wie Booth, auf die<br />

Plattform geführt. Der Tisch war diesmal gar nicht erst wieder nach unten gefahren worden.<br />

Booth wurde sofort zu diesem geführt und auf einen Stuhl gedrückt. <strong>Die</strong> Hände an die<br />

Rückenlehne gefesselt zu bekommen, war ein unangenehmes Gefühl. Er sah zu Bones<br />

hinüber, die auf die Plattform geführt wurde.<br />

Tempe wurde an die Stelle geführt, an der sie zu stehen hatten, wenn es nach unten<br />

zum Duschen ging. Zwei der Wachen blieben bei ihr und dann wurde sie nach unten ab-<br />

gesenkt. Booth sah ihr aufs Höchste beunruhigt nach. Man ließ ihn unbeachtet hocken und die<br />

beiden Wachen, die ihn an den Stuhl gefesselt hatten, verschwanden aus dem Kerker. Booth<br />

konnte nicht verhindern, dass sein Herz schmerzhaft gegen seine Rippen pochte. Was<br />

mochten diese Schweine mit Bones vorhaben? Er merkte drastisch, dass seine Gefühle für<br />

Bones ihm jetzt sehr im Wege standen. Er hatte eine verfluchte scheiß Angst um die<br />

Anthropologin. Was würden sie mit ihr machen? Hatte sie doch gelogen? Hatte er irgendwas<br />

falsch gemacht bei den Tests? Er war sich absolut keiner Schuld bewusst. Dass man ihn hier<br />

hocken ließ, ohne ihn zu beachten, machte die Kälte in seinem Inneren auch nicht besser.<br />

Wenn er nicht bald erfuhr, was mit Bones war ... Er wurde mit jeder Minute unruhiger. Und<br />

als sich dann endlich etwas tat, schrak er heftig zusammen. Zwei Bildschirme, die so an-<br />

gebracht waren, dass alle Gefangenen auf den einen oder anderen Bildschirm freies Sichtfeld<br />

hatten, wurden aus der Decke herab gelassen. Sie flackerten kurz auf und dann ... Das Bild,<br />

was sich Booth entsetzten Augen bot, ließ auch die anderen Gefangenen schaudern.<br />

Nackt stand Bones, die Hände über den Kopf gefesselt, an einer der Stangen. Neben<br />

ihr stand ein Wachposten, der einen Elektrostab-Schocker in der Hand hielt. Der Lautsprecher<br />

knarrte und die kalte Stimmer dozierte: „Einige von euch haben zufriedenstellend mit-<br />

gearbeitet, nachdem wir sie ausreichend motiviert haben. Wir möchten nun auch von denen,<br />

die bei den Tests die Wahrheit gesagt haben, einige Fragen beantwortet bekommen. Um euch<br />

klar zu machen, dass wir es auch hier sehr ernst meinen, werden wir eine kleine<br />

Demonstration vornehmen, die euch klar machen wird, dass wir auch weiterhin nicht spaßen.“<br />

Booth wurde steif vor Schreck. Er starrte wie hypnotisiert auf den Bildschirm, auf dem er<br />

Bones sehen konnte. Tränen liefen der jungen Frau über das Gesicht und jetzt wurde auch der<br />

Ton übertragen. Man hörte Bones schluchzen und dann stammelte sie entsetzt: „Nein, bitte,<br />

nicht ... bitte!“, als sie den Stab auf ihren ungeschützten Bauch zu kommen sah. Im nächsten<br />

Moment schrie sie gellend auf vor Schmerzen und wand sich zuckend in ihren Fesseln. Booth<br />

brüllte hasserfüllt los: „Hört auf, ihr Dreckskerle! Lasst sie zufrieden.“ Im selben Moment<br />

hätte er sich für seine Unbeherrschtheit am liebsten die Zunge abgebissen, denn natürlich<br />

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