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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

werde nie wieder die Unwahrheit sagen, das schwöre ich. Bitte.“ „Es ist uns klar, dass du in<br />

Zukunft genau das tun wirst, was wir dir sagen, Nummer 16. Das ändert aber nichts an der<br />

Tatsache, dass die Strafe durch gezogen wird. <strong>Die</strong> Zeit ist noch nicht um.“ Gibbs schüttelte<br />

verzweifelt den Kopf. Er hätte alles getan, um Ziva dort raus zu holen, aber er hatte keinerlei<br />

Chancen. <strong>Die</strong> würden die Strafe durchziehen, egal, was er sagte oder tat. Aus dem Augen-<br />

winkel sah er, dass Abby vollkommen entsetzt an der Zellentür stand und auf die Kiste starrte,<br />

in der die Kollegin durch die Hölle ging.<br />

Ziva hatte nackte Panik gepackt, als sie die Kiste sah. Sie versuchte verzweifelt, sich<br />

zu wehren, als die zwei Wachleute sie brutal in diese hinein drücken. Ihre gefesselten Hände<br />

zuckten und sie schluchzte vollkommen fassungslos. Ihr einziger wirklicher Schwachpunkt.<br />

Platzangst. Klaustrophobie. Sie wusste nicht einmal, seit wann sie die hatte. Als der Deckel<br />

über ihr geschlossen wurde, schrie sie in heller Panik auf: „NEIN!“ Hektisch drehte sie sich<br />

auf den Rücken, den Schmerz in ihren Händen und Armen ignorierend, und versuchte<br />

hysterisch, den Deckel mit den Beinen aufzustoßen. Schluchzend und keuchend musste sie<br />

feststellen, dass sie keine Chance hatte, der schrecklichen Kiste zu entkommen. <strong>Die</strong> Enge<br />

trieb sie fast in den Wahnsinn. Viel zu schnell und flach atmete sie. Mit aller Kraft versuchte<br />

die junge Frau, sich irgendwie wieder unter Kontrolle zu kriegen. Sie spürte, dass sie am<br />

ganzen Körper zitterte vor Angst. „Ich will hier raus.“, wimmerte sie verzweifelt. Aber man<br />

ließ sie nicht. Minuten reihten sich aneinander. Und als sie schon glaubte, jeden Moment den<br />

Verstand zu verlieren, hörte Ziva, wie sich an dem Kistendeckel zu schaffen gemacht wurde.<br />

Und endlich, endlich wurde der Deckel geöffnet. Sie wollte sofort hoch schießen, aber man<br />

ließ sie nicht. <strong>Die</strong> Wachen beugten sich über sie und hielten sie in genau der Position fest, in<br />

der sie lag. <strong>Die</strong> Lautsprecherstimme ertönte. „Nummer 16, du wirst gleich alle Fragen, die wir<br />

an dich haben, wahrheitsgemäß beantworten, oder wir werden den Deckel wieder schließen.“<br />

Gibbs sah in Zivas tränenüberströmtes Gesicht und sagte laut und deutlich: „Sir, ich werde<br />

alles tun, was Sie verlangen.“<br />

„Nummer 16. Wie lautet die ehrliche Antwort auf folgende Frage? Für einige bin ich<br />

ein unbequemer Querdenker.“ Gibbs war nicht dumm, er konnte sich an den zehn Fingern<br />

abzählen, was die ehrliche Antwort für ihn bedeuten würde in Bezug auf den weiteren Verlauf<br />

der Gefangenschaft. Aber er sagte ohne zu Zögern laut und fest: „Ja, das bin ich wohl, Sir.“<br />

Unvermeidlich folgte nun der nächste Tagesordnungspunkt, vor dem Gibbs starkes Un-<br />

behagen empfand. Er wurde von der Stange befreit und zu dem Tisch gebracht, der in-<br />

zwischen schon zum vierten Mal aus der Etage unter ihnen nach oben gefahren wurde. Er<br />

wurde auf einen der Stühle gedrückt und seine Hände an der Rückenlehne fixiert. Dann ging<br />

es los. „Nummer 16, dein Name ist Leroy Jethro Gibbs?“ „Ja, Sir.“ Du wurdest am<br />

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