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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Macht zurück drängen. Hatte er gedacht, seine Hände würden schon unerträglich wehtun,<br />

wurde er jetzt eines Besseren belehrt. Als wäre die bisherige Behandlung zartes Streicheln<br />

gewesen, schlug der Schmerz an den Füßen erst richtig zu.<br />

Anscheinend wurden die Wunden gerade ausgebrannt, so fühlte es sich jedenfalls an.<br />

Booth hob leise wimmernd den Kopf und sah an sich herunter zu dem Arzt, der ihn quälte.<br />

<strong>Die</strong>ser hatte eine Flasche und Mull in der Hand und tat nichts anderes, als die offenen<br />

Wunden an Booth Füßen zu reinigen. Schmerzwellen jagten durch dessen Körper und ließen<br />

ihn immer wieder aufstöhnen. So sehr er auch versuchte, sich zu beherrschen, es gelang ihm<br />

nicht, ein unkontrolliertes Zittern zu unterdrücken. Der junge Mann hatte das Gefühl, die<br />

Tortur dauere schon Stunden, als der Arzt endlich zufrieden zu sein schien und die Flasche<br />

aus der Hand stellte. Stattdessen griff er sich einen Salbentiegel und begann nun, Salbe auf<br />

die Wunden zu streichen. Unendlich erleichtert stellte Booth fest, dass der Schmerz tatsäch-<br />

lich ein wenig abklang. Seine Zähne klapperten vor Erschöpfung aufeinander und er fror, als<br />

läge er in einem Kühlschrank. So miserabel wie im Augenblick hatte er sich noch nie gefühlt.<br />

Booth spürte, wie an den Füßen feste Verbände angelegt wurden. Dann arbeitet der Doktor an<br />

seinen Händen weiter und endlich war auch für Seeley alles vorbei. Das peinigende Brennen<br />

in Händen und Füßen war auf ein erträgliches Maß an Pochen zurückgegangen. Booth wollte<br />

nur noch schlafen, aber so erbärmlich wie er fror, gelang es ihm nicht, einzuschlafen. Zitternd<br />

und zähneklappernd lag er da. Er war so unendlich müde. Und dann schrak er zusammen, als<br />

ein Wachposten vorbei kam und ihm das Handtuch, dass die ganze Zeit quer über seinem<br />

Unterleib gelegen hatte, weg zog und ihn stattdessen mit einer warmen Decke zudeckte. Alle<br />

anderen Gefangenen bekamen ebenfalls diese Decken an Stelle des Handtuchs übergelegt.<br />

Dann verließ der Wachposten den Raum und löschte im Hinaus gehen das Licht. Es dauerte<br />

nur noch Minuten, dann wurde Booth langsam wärmer und ehe er sich versah schlief er auch<br />

schon tief und fest ein.<br />

*****<br />

Dana wachte davon auf, dass sie Stimmen hörte. Es war recht hell, anscheinend<br />

brannte die Beleuchtung. Sie hatte das Gefühl, drei Tage am Stück geschlafen zu haben.<br />

Mühsam öffnete sie die Augen. Sie wollte sich mit der Hand über das Gesicht streichen,<br />

merkte jedoch, dass das nicht ging, weil ihre Hände ganz offensichtlich immer noch an das<br />

Bett fixiert waren. Es dauerte einige Momente, bis die rothaarige Frau wach genug war, um<br />

zu erfassen, was um sie herum los war. Arme und Beine waren, wie schon bemerkt, noch an<br />

dem Bett fixiert. Eine warme, kuschelige Decke war über ihren Körper gebreitet. Sie hob vor-<br />

sichtig den Kopf und sah an sich herunter. Ihre Hände ragten links und rechts unter der Decke<br />

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