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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

beugte sich dann über Jake. Er rieb die linke Armbeuge gründlich ab, dann griff er nach<br />

einem Stauschlauch, den er in seiner Kitteltasche hatte. Er legte diesen stramm um Jakes<br />

Oberarm, wartete einige Sekunden und griff dann nach einer Spritze, die auf dem Tablett lag.<br />

Vorsichtig stieß er die Nadel in Jakes Vene. Er löste den Stauschlauch und spritzte Jake das<br />

Medikament in die Blutbahn, dann zog er die Nadel zurück. Den Wattepad einige Sekunden<br />

auf die Einstichstelle drückend, wartete er. Nach einiger Zeit überprüfte der Arzt den Blut-<br />

druck erneut und gab durch: „175 zu 98.“ Zufrieden packten die beiden Ärzte ihre Sachen<br />

zusammen und verließen den Kerker wieder.<br />

„Was haben sie ihm gegeben?“, wandte Heather sich an House und Dana, die auf-<br />

merksam beobachtet hatten, was die „Kollegen„ mit Jake machten. „Paracefan ist ein Beta-<br />

blocker, um Jakes viel zu hohen Blutdruck zu senken.“, erklärte Scully. Was sie wohlweislich<br />

für sich behielt war die Tatsache, dass Paracefan als deutliche Nebenwirkungen Müdigkeit<br />

und Benommenheit bis hin zu Sedierung bewirkte. „Er beruhigt sich schnell.“, staunte Kate.<br />

„Panikattacken mit Hyperventilation sind in Stresssituationen nichts Ungewöhnliches. Kein<br />

Grund zu übermäßiger Besorgnis.“, erklärte Bones und erntete vernichtende Blicke sowohl<br />

von Kate als auch von Heather. - Möglich, dass sie abbrechen. - dachte Grissom, der besorgt<br />

den Zusammenbruch Jakes beobachtet hatte. - Der Junge ist vollkommen fertig. - Sara sah<br />

durch die Käfige zu Gil hinüber. Der Gedanke, ob und wenn wer wohl der Nächste sein<br />

mochte, der sich dieser Tortur zu unterziehen hatte, machte ihr zu schaffen. Jake selbst spürte,<br />

wie sein Puls sich langsam beruhigte. Er merkte, dass das Zittern nachließ und das Kribbeln<br />

aus den Armen und Händen verschwand. Seine Mundpartie war nicht mehr taub und das<br />

Beste war, dass er nicht mehr das entsetzliche Gefühl von nahem Ersticken hatte. <strong>Über</strong> sich<br />

sah er das grüne Licht in Rotes wechseln. Was die beiden Ärzte gesagt hatten, hatte er natür-<br />

lich nicht mit bekommen. Aber das war ihm egal. Alles war ihm egal. Er war am Ende. Hatte<br />

er vorher schon Müdigkeit verspürt, fühlte er sich jetzt, als hätte er zusätzlich ein Be-<br />

ruhigungsmittel erhalten. Vor seinen brennenden Augen verschwamm alles. Leise, ver-<br />

zweifelt, kam es über seine Lippen, lallend vor Müdigkeit: „Bitte ... nicht mehr ... Aufhören ...<br />

Bitte.“ Was er und seine Mitgefangenen nicht ahnen konnten war eine Debatte zwischen den<br />

Leitern dieses Experimentes, es abzubrechen.<br />

Abbruch<br />

In einem Tag kann man die Schrecken der Hölle erleben; es ist reichlich genug<br />

Zeit dazu.<br />

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