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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

wie fertig Booth sein musste. Ein Blick in die Augen des Arztes sagten ihr aber eindeutig -<br />

Keine Unterhaltung. - und so schwieg sie erschüttert. Booth wurde nach unten gefahren und<br />

Bones musste auf dem Stuhl Platz nehmen. Der Arzt fixierte auch ihre Handgelenke, dann<br />

setzte er sich ruhig auf den Stuhl. Er schaute Bones interessiert an, wie man eine spannende<br />

Szene im Fernsehen verfolgen würde. Sie fühlte sich unbehaglich unter diesen kalten, ziel-<br />

gerichteten Augen. Minuten vergingen, zäh, Nerven belastend. Dann ging der Monitor erneut<br />

an und diesmal war Booth in derselben, hilflosen Haltung wie vor Minuten Bones, zu sehen.<br />

Der Arzt nickte zufrieden. „Wie ich schon Nummer 1 erklärt habe, werden wir dich ein wenig<br />

zur Zusammenarbeit motivieren.“ Er sagte nur: „Jetzt.“, in das Mikro und auf dem Bildschirm<br />

sah man Booth sich in den Fesseln winden. Sein Schmerzensschrei gellte durch den Kerker<br />

und trieb Bones Tränen in die Augen. „Wir haben uns erlaubt, die Spannung bei ihm ein<br />

wenig höher zu drehen als bei dir, Nummer 6.“, erklärte der Arzt und Bones schüttelte es.<br />

„Dein Name ist Temperance Brennan?“ „Ja, Sir.“, sagte Bones mit leicht zitternder<br />

Stimme. „Du wurdest am 11.10.1976 geboren?“ „Ja, Sir.“ „In Monterey, Kalifornien?“ „Das<br />

ist richtig, Sir.“ „Du arbeitest im Jeffersonian Institut in DC?“ „Ja, Sir.“ „Was ist dort deine<br />

Aufgabe?“ „Eigentlich ist es meine Aufgabe, die skelettierten <strong>Über</strong>reste von Toten zu identi-<br />

fizieren. Dabei geht es um Kriegsopfer, Opfer aus Massenhinrichtungen, Naturkatastrophen,<br />

prähistorische menschliche <strong>Über</strong>reste, wo immer Tote gefunden werden, die identifiziert<br />

werden müssen.“ „Du hast drei Doktortitel?“ „Ja, Sir, in forensischer Anthropologie,<br />

medizinischer Kybenetik und Kinästetik.“ „Erkläre deinen Mitgefangenen, was Kinästhetik<br />

ist, Nummer 6.“ Bones nickte und sagte dann: „Ja, Sir. Das ist die Lehre der menschlichen<br />

Bewegung.“ „Wo hast du deine Abschlüsse gemacht und mit welchem Ergebnis?“ „Ich habe<br />

an der Northwestern University in Evanston, Illinoise, studiert und alle Studien selbstver-<br />

ständlich mit summa cum laude abgeschlossen, Sir.“ „Was hast du mit dem FBI zu tun?“<br />

„Mein Team und ich werden immer wieder zur Mithilfe bei der Aufklärung von Verbrechen<br />

hinzugezogen, Sir.“ „Deine Eltern sind Matthew und Christine Brennan?“ Bones stutzte. Sie<br />

überlegte blitzschnell und kam zu dem Schluss, dass niemand davon wissen konnte. „Ja, Sir.“<br />

Der Arzt sah sie an. „Ich merke mir diese Antwort.“, sagte er beiläufig. Bones entging<br />

der Unterton. „Dein Bruder ist Russell Brennan?“ Bones nickte. „Ja, Sir.“ „Dein Name ist<br />

Temperance Brennan?“ „Das hatten wir schon, Sir.“, erwiderte Bones erstaunt. Der Arzt sah<br />

sie kalt an. „Du bist sicher?“ Bones schüttelte es. Sie konnten es nicht wissen. Niemand<br />

wusste es, außer Booth. „Ja, natürlich, Sir.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, bereute<br />

sie sie schon, denn die Bildschirme, die bis eben schwarz gewesen waren, zeigten nun wieder<br />

Booth. Und im nächsten Moment sah Bones mit vor Entsetzen geweiteten Augen, wie Booth<br />

mit dem Elektrostab-Schocker bearbeitet wurde und hörte seine gequälten Schmerzensschreie.<br />

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