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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

im Gegensatz zu seinem Kollegen, ernsthaft besorgt wirkte und dass er zuerst nach Dr.<br />

Cameron gefragt hatte. „Wir gehen davon, dass die Entführer die Passagiere lebend und un-<br />

versehrt haben wollten. Sie haben sie chloroformiert und diejenigen, an denen sie nicht<br />

interessiert waren, im Flugzeug gelassen. <strong>Die</strong>se Leute sind nicht darauf aus zu töten, sie<br />

wollen etwas anderes.“, versuchte Monica Chase zu beruhigen. „Was sind das für Leute? Wer<br />

könnte daran interessiert sein, zwei Ärzte zu entführen?“, fragte Chase verständnislos. „Genau<br />

das versuchen wir herauszufinden. Im Moment gehen wir von einem terroristischen Hinter-<br />

grund aus. Wie ihre Kollegen da hinein passen, wissen wir noch nicht.“, erklärte Doggett.<br />

„Wir wissen noch nicht, was die Entführer von Dr. House und Dr. Cameron wollen, nur, dass<br />

sie offensichtlich irgendetwas wollen. Wir möchten gerne besser einschätzen können, wie Ihre<br />

Kollegen sich in einer solchen Situation wahrscheinlich verhalten würden. Sie beide arbeiten<br />

eng mit Ihnen zusammen, oder? Sie wissen, wie die Beiden in Stresssituationen reagieren?“,<br />

fragte Monica.<br />

„Ich weiß nicht, ob der Stress des Krankenhausalltags sich wirklich mit dem einer Ent-<br />

führung vergleichen lässt.“, gab Foreman zu bedenken. „<strong>Die</strong> Art, wie man mit Stress umgeht,<br />

ist ziemlich konstant. Jemand, der mit Alltagsstress gut zurecht kommt, behält in der Regel<br />

auch in Extremsituationen die Nerven. Außerdem sind ihre Kollegen nicht die einzigen<br />

Spezialisten unter den Entführten. Wir gehen also davon aus, dass die Entführer die Fach-<br />

kompetenz ihrer Kollegen brauchen. Sie haben doch sicher schon gesehen, wie Dr. House und<br />

Dr. Cameron unter Druck reagieren. Würden Sie sie allgemein als belastbar bezeichnen?“,<br />

fragte Monica. „House lässt sich nicht unter Druck setzten, er setzt andere unter Druck.“,<br />

stellte Foreman ruhig fest. „Aber es gibt doch Situationen, in denen er sich dem Druck nicht<br />

entziehen kann. Wie reagiert er, wenn er einen Patienten nicht retten kann?“, hakte Monica<br />

nach. „Gar nicht.“, gab Chase ebenso ruhig von sich. Foreman erläuterte: „House sieht seine<br />

Patienten nicht als Menschen, sondern als Puzzles. Diagnosen stellen ist für ihn ein Spiel,<br />

dass es dabei um Menschenleben geht, ist ihm gleich. Für ihn zählt nur die Bilanz aus Ge-<br />

winnen und Verlieren, nicht das einzelne Leben.“<br />

„Das klingt ziemlich skrupellos. Heißt das, er wäre Ihrer Meinung nach bereit,<br />

Menschen zu gefährden, vielleicht sogar zu töten, um seine eigene Haut zu retten? Wenn<br />

jemand von ihm verlangen würde, eine falsche Diagnose zu stellen oder jemanden zu töten,<br />

um sein eigenes Leben zu retten, würde er es tun?“, fragte Monica „Ja.“, antwortete Chase,<br />

ohne einen Moment darüber nachzudenken. „Nein.“, erwiderte Foreman, ebenso spontan. <strong>Die</strong><br />

beiden Ärzte sahen einander verblüfft an und die Agenten sahen verwirrt von einem zum<br />

anderen. Chase war der erste, der sein Statement erläuterte. „House ist ein Egoist wie er im<br />

Buche steht, er denkt immer nur an seinen Vorteil.“ „Das ist richtig.“, stimmte Foreman zu,<br />

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