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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

sacken. <strong>Die</strong> Wachen traten zu Kate und machten sie los. Sie wurde zu der Kiste gezerrt und<br />

diese wurde von einer der Wachen geöffnet. Panisch wollte Kate zurück weichen. Sawyer sah<br />

ihre Reaktion und wankte zu ihr hinüber. Kate sank weinend in seine Arme. „Ich kann nicht<br />

...“, wimmerte sie hysterisch.<br />

*****<br />

Sobald Jake die Kiste verschlossen hatte, bemerkte Heather, dass die Kiste wirklich<br />

absolut schalldicht und lichtundurchlässig war. Sie konnte nichts sehen und das einzige Ge-<br />

räusch, das sie hörte, war ihr eigener Herzschlag, der nun deutlich beschleunigt war. Das Ge-<br />

fühl völliger Isolation war beängstigender als Heather erwartet hatte. Sie schloss die Augen<br />

und bemühte sich, ruhig und tief zu atmen. Sie versuchte sich mental an einen anderen Ort zu<br />

versetzen. Vor ihrem geistigen Auge sah Heather Jakes Gesicht. Sie erinnerte sich an die<br />

Wochen, die sie mit ihm in Sydney verbracht hatte, an das Gefühl der Ruhe und Sicherheit,<br />

die jede seiner Berührungen in ihr auslöste. Heather fühlte bald, wie ihr Herzschlag sich be-<br />

ruhigte.<br />

*****<br />

„Ganz ruhig, Freckles.“, sagte Sawyer heiser, aber sehr sanft. Er erkannte kaum seine<br />

Stimme wieder. Kratzig, erschöpft, vor Schmerzen ganz gepresst. Seine Beine zitterten heftig,<br />

sie waren kaum fähig, ihn zu tragen. Er legte mit zusammengebissenen Zähnen die Arme um<br />

Kate und drückte sie an sich. „Wir schaffen das, du schaffst das, okay, ich bin bei dir.“ <strong>Die</strong><br />

Kiste war jetzt offen. Wimmernd starrte Kate hinein. Sawyer holte tief Luft, dann griff er ihre<br />

Hand. Er stieg selbst in die Kiste und legte sich aufstöhnend hin. Da er Kates Hand nicht los-<br />

ließ, musste sie ihm folgen. Heftig schluchzend und am ganzen Körper zitternd stieg sie eben-<br />

falls hinein. Als sie dann neben ihm lag, schlang Sawyer stöhnend die Arme um sie und zog<br />

sie ganz dicht an sich. Kate schloss verzweifelt die Augen und vergrub ihr tränenüberströmtes<br />

Gesicht an Sawyers Brust. Als der Deckel aufgelegt wurde, keuchte sie vor panischem Ent-<br />

setzen. Sawyer spürte, wie sie sich vollkommen verkrampfte vor Angst. „Hey, Süße, ganz<br />

ruhig, ich bin bei dir, dir kann gar nichts passieren. Komm schon, versuch, ruhig und gleich-<br />

mäßig zu Atmen.“ Er hielt Kate fest und streichelte ihr trotz der Schmerzen in seinen<br />

Schultern und Armen sanft über den Rücken. Sie wimmerte leise vor sich hin. Aber<br />

wenigstens wurde sie nicht hysterisch. Sie klammerte sich an ihn, immer noch heftig zitternd<br />

und stotterte: „Wie ... wie geht ...“ Sie brachte den Satz nicht zu Ende, zu sehr hielt die Panik<br />

sie umfangen. Ohne Sawyer, das wusste sie genau, wäre sie schon ein schreiendes Bündel<br />

gewesen, bevor sie auch nur in der Kiste gelegen hätte.<br />

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