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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

körperliche Erschöpfung einfach so groß geworden waren, dass nichts mehr ging.<br />

Wahrscheinlich wollte ihr Unterbewusstsein gar nicht, dass sie aufwachte. Schlafen, vergessen,<br />

statt sich neuem Horror zu stellen. Das war es, was auch er selbst am liebsten getan hätte.<br />

House nahm eine der Zudecken von Zivas Körper und verließ langsam und schwerfällig ihre<br />

Zelle. Er stopfte die Zudecke zurück in Bones Zelle, damit die junge Frau sie sich nehmen<br />

konnte, wenn sie aufwachte, schleppte sich dann selbst an Körper und Seele müde am Gitter<br />

entlang zu Booth. Der junge FBI Agent schlief ruhig, nachdem Cameron ihm Oxycodon ge-<br />

spritzt und damit seine Schmerzen auf ein Minimum reduziert hatte. House legte ihm vor-<br />

sichtig die Hand auf die Stirn und war nicht erstaunt, auch bei ihm leichtes Fieber zu spüren.<br />

Auch die Stärksten waren zu geschwächt, um solche Strapazen und Verletzungen einfach weg-<br />

stecken zu können. Müde, unendlich müde und mutlos waren sie alle. Allmählich wurde der<br />

<strong>Über</strong>lebenswille geringer, niemand hatte mehr viel Kraft zu kämpfen. Ob diese Bastarde, die<br />

sicherlich genau jede Reaktion dokumentierten, wohl einkalkulierten, dass alle mehr oder<br />

weniger dicht an der Grenze angelangt waren, wo sie einfach aufgeben, den Tod diesem<br />

stetigen Albtraum vorziehen würden?<br />

House musste selbst gegen eine bleierne Müdigkeit ankämpfen, die von seinem Körper<br />

Besitzt ergriffen hatte. Er konnte sich nicht erinnern, wie lange es her war, dass er das letzte<br />

Mal geschlafen hatte. Er hatte sich auf Booth‟ Bettkante gesetzt und seine Augen fielen ihm zu.<br />

Bis er die aufgeregte Stimme Abbys vernahm. „House, du muss mal nach John gucken, ich<br />

glaube, dem geht es nicht so gut.“ House seufzte und blinzelte gähnend zu Abby hinüber. „Ich<br />

bin schon unterwegs ...“ Gut ging es ihm auch nicht und Allison sah aus, als würde sie jeden<br />

Moment umkippen. Aber solange sie noch stehen konnten, würden sie um jeden der Mit-<br />

gefangenen mit allen Mitteln kämpfen. House erreichte Johns Zelle und sah sofort, was Abby<br />

meinte. John war blass, er war unruhig und seine Haut fühlte sich kalt und feucht an. Der<br />

hypovolämische Schock war wohl schwerer als vermutet. House quälte sich zu Cameron und<br />

Jake hinüber und griff sich einen der letzten Hydroxyethylstärkebeutel, eilte damit, so schnell<br />

es ihm noch möglich war, in Lockes Zelle zurück und Minuten später tropfte die kolloidale<br />

Volumenzufuhr langsam, aber stetig, in den noch vorhandenen Venenzugang. „Das müsste die<br />

Symptome relativ schnell zum Abklingen bringen.“, erklärte er. „Für sein Alter ist unser<br />

Schamane in erstaunlich guter Grundverfassung, er wird sich erholen.“ Abby nickte ver-<br />

stehend. Dann fragte sie leise: „Wie geht es Gibbs und Bones?“ House verdrehte die Augen.<br />

Kam mal einer auf die Idee, ihn oder Allison zu fragen, wie es ihnen ging? „<strong>Die</strong> schlafen und<br />

das solltest du auch tun.“, sagte er gereizt. Abby nickte. „Du hast Recht, ich werde versuchen,<br />

ein wenig zu schlafen. Was ist mit euch, mit Allison und dir? Ihr müsst euch unbedingt auch<br />

ausruhen, was ihr heute hier leistet ist unglaublich.“<br />

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