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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

aber er war kein Naturtalent im Umgang mit Menschen. Es kam vor, dass er jemanden un-<br />

absichtlich verletzte und es nicht mal bemerkte. Schließlich kreuzte der Entomologe stimmt<br />

eher nicht an. Als Grissom schließlich alle Fragen beantwortet hatte wurde das Blatt abgeholt<br />

und durch ein anderes ersetzt, das Instruktionen und eine Tabelle enthielt.<br />

<strong>Über</strong> Lautsprecher wird gleich ein kurzer Text vorgelesen, der diverse Zahlen enthält.<br />

Anschließend ertönt ein Pfeifton. <strong>Die</strong>ser Ton ist das Signal, die gehörten Zahlen in die bei-<br />

liegende Tabelle einzutragen. Nun hörte Gil die Lautsprecherdurchsage und konzentrierte<br />

sich auf den Text. „In der Eichenstraße 43 wohnen 126 Menschen, davon 27 erwachsene<br />

Frauen, 56 erwachsene Männer und 43 Kinder. In der Eichenstraße 45 wohnen 94 Menschen,<br />

davon 41 erwachsene Frauen, 35 erwachsene Männer und 18 Kinder. In der Eichenstraße 47<br />

wohnen 106 Menschen, davon 51 erwachsene Frauen, 32 erwachsene Männer und 23 Kinder.<br />

In der Eichenstraße 49 wohnen 99 Menschen, davon 32 erwachsene Frauen, 25 erwachsene<br />

Männer und 42 Kinder.“ Der Lautsprecher verstummte und Gil beeilte sich alle Zahlen einzu-<br />

tragen, die er behalten hatte, was sich als schwieriger erwies als er gedacht hatte.<br />

In der Kabine nebenan hatte Mulder gerade per Lautsprecher die Anweisung be-<br />

komme, den Computer anzuschalten und das einzige File auf dem Desktop zu öffnen. Auf<br />

dem Bildschirm erschien eine Instruktion: „Fixiere das Kreuz in der Mitte des Bildschirms. In<br />

einem der beiden Kästchen an den Seiten des Monitors wird ein Lichtreiz erscheinen. Drücke<br />

die linke Maustaste, wenn der Reiz links erscheint und die Rechte, wenn er rechts erscheint.<br />

Reagiere so schnell wie möglich.“ Ein Reaktionszeittest, dachte Mulder. Keine große <strong>Über</strong>-<br />

raschung. Mulder hatte einen Abschluss in Psychologie und war somit mit den klassischen<br />

Leistungs-, und Persönlichkeitstests gut vertraut. Der FBI Agent legte die Finger auf die<br />

Maustasten und bemühte sich so schnell wie möglich zu reagieren. Er sah keinen Grund dafür<br />

seine Leistung absichtlich zu verschlechtern. Nach mehreren Hundert Durchgängen war<br />

Mulder erleichtert, dass der stupide Test endlich zu Ende war. Es folgte ein Test, den er als<br />

Leistung - Motivationstest erkannte. Er überflog die Fragen. „Auch wenn ich vor schwierigen<br />

Aufgaben stehe bin ich immer guten Mutes.“ „Wenn ich vor anderen etwas vorführen soll,<br />

habe ich Angst <strong>mich</strong> zu blamieren.“ „Manchmal ist es mir lieber, anderen die Entscheidung<br />

zu überlassen.“ Mulder überlegte einen Moment, ob er etwas davon hatte, zu lügen. Wenn er<br />

sich als unsicherer darstellte als er war, würden die Experimentatoren an seinen Antworten<br />

zweifeln. Schließlich war er es als FBI Agent gewöhnt, schwierige Aufgaben zu lösen und<br />

sich wenn nötig durchzusetzen. Letzteres tat er allerdings eher mit Argumenten und Charme,<br />

als mit Dominanz. Schließlich antwortete Mulder ehrlich und bejahte die erste Frage, während<br />

er die anderen beiden verneinte.<br />

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