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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Nachdem McGee mit dem Essen zurück war, verbrachten er und Tony zwei Stunden<br />

mit Warten. Keiner von ihnen sprach sehr viel, beide hingen ihren eigenen Gedanken nach.<br />

Um 15.30 Uhr traf Sam Austen endlich ein. Tony und McGee versprachen sich im Grunde<br />

nicht sehr viel von dem Gespräch, aber wenigstens gab es ihnen etwas zu tun. Das schien<br />

Jenny genauso zu sehen, sie hatte beschlossen, bei dem Gespräch dabei zu sein. „Sergeant<br />

Austen, danke, dass Sie so kurzfristig kommen konnten.“, begrüßte Jenny Kates Vater. „Ich<br />

glaube nicht, dass ich Ihnen weiter helfen kann.“, erklärte Austen unglücklich. „Möglicher-<br />

weise doch. Wenn Ihre Tochter in die Entführung der Maschine verwickelt ist, dann hilft es<br />

uns, so viel wie möglich über sie zu erfahren.“, schaltete Tony sich ein. „Ich glaube nicht,<br />

dass Kate etwas mit dieser Sache zu tun hat. Ich weiß, Sie werden denken, ich bin ein naiver<br />

Kerl, der seiner kleinen Tochter nichts Böses zutraut. Aber das ist nicht wahr. Ich kenne Kate<br />

und sie ist keine Heilige. Sie hat ihren Vater getötet und ich war nicht einmal überrascht, als<br />

ich davon erfuhr. Jemand, der sich Kates Hass zuzieht, lebt gefährlich. Aber sie würde keine<br />

unschuldigen Menschen entführen, aus welchem Grund auch immer.“, erklärte Sam Austen<br />

ruhig. „Sie hat eine Bank überfallen, in der sich unschuldige Menschen befanden. Sie hat also<br />

schon einmal aus Habgier Menschen gefährdet, die ihr nichts getan haben.“, konterte Tony.<br />

„Sie wollte kein Geld. Kate hat diese Bank nur überfallen, um an etwas zu kommen,<br />

das in einem der Schließfächer war und ihr selbst gehörte. Ein sentimentales Erinnerungs-<br />

stück. Und wie Sie ganz sicher inzwischen wissen hat sie ihre Komplizen davon abgehalten,<br />

jemanden zu verletzten. Ich bin sicher, dass Sie das bei Ihren Nachforschungen auch schon<br />

selbst in Erfahrung gebracht haben.“, erwiderte Austen kühl. „Sie hat wegen eines Er-<br />

innerungsstücks eine Bank überfallen?“, fragte Tony ungläubig. Sam zuckte mit den<br />

Schultern. „Erwarten Sie nicht von mir, dass ich meine Tochter verstehe. Das habe ich noch<br />

nie getan.“ „Vielleicht ging es ihr nicht um Geld. Möglicherweise hat jemand sie dazu ge-<br />

bracht, die <strong>Über</strong>zeugungen der Gruppe zu teilen, die das Flugzeug entführt hat.“, erwog<br />

McGee. „Sie meinen Fundamentalisten? Mit solchen Leuten würde Kate sich nicht einlassen.<br />

Sie ist nicht religiös und soweit ich weiß ist sie noch nie zur Wahl gegangen. Politik<br />

interessiert sie nicht.“ „Möglicherweise hat sie sich von jemandem überreden lassen, der ihr<br />

nahe steht. Sie war mit einem Mann unterwegs.“, warf Jenny ein. „Wie weit würde sie aus<br />

Liebe gehen?“ Jetzt dachte Sam einen Moment nach. „Sie hat aus Liebe zu ihrer Mutter einen<br />

Menschen getötet. Kate würde alles tun, um jemanden zu schützen, den sie liebt. Möglicher-<br />

weise würde sie sich auch ausnutzen lassen. Aber sie wäre nicht so blind vor Liebe, dass sie<br />

einen Terroristen unterstützen würde.“ „Danke, Mr. Austen. Sollten Sie irgendetwas von Kate<br />

hören, melden Sie sich bitte unverzüglich bei uns.“, verlangte Jenny. „Kate wird sich nicht bei<br />

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