Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
und fing dann an, Sawyers Seite gründlich abzutasten. Nur noch an zwei Stellen tat es wirk-
lich weh und der Arzt sagte in sein Mikro: „Alles klar bei 3, 8 zurück in ihre Zelle.“
Kate schossen Tränen in die Augen. Sie wollte bei Sawyer bleiben, wollte nicht von
ihm getrennt werden. Der Arzt wartete, bis eine Wache eintraf, dann forderte er Kate kalt auf:
„Mach schon.“ Schluchzend trat diese zu Sawyer, gab ihm einen Kuss und stand dann er-
geben still, sich die Hände fesseln lassend. Eine Minute später stand sie in ihrer eigenen Zelle
und schluchzte so verzweifelt, dass selbst House ihr einen tröstenden Blick zuwarf. Kate
zitterte. Das Eingesperrt sein machte sie wahnsinnig. Solange sie bei Sawyer in der Zelle war,
konnte sie es ertragen, weil sie nicht alleine war. Hier, zurück in ihrer Zelle, schlug die Ge-
fangenschaft erst wieder richtig über ihr zusammen. Die zitternden Hände vor das Gesicht
schlagend, rutschte sie in der Ecke ihrer Zelle zu Boden und schluchzte heftig.
Sawyer hatte hilflos zusehen müssen, wie man Kate wieder von ihm trennte. Jetzt
stand er mit zusammen gebissenen Zähnen an der Tür und starrte in hilfloser Wut zu ihrer
Zelle hinüber. Der Arzt hatte kommentarlos seine Zelle verlassen und war zu Mulder getreten.
Er hatte diesen kalt gemustert und war dann weiter gegangen zu Jake. Dieser ignorierte, dass
sie keinem ins Gesicht schauen sollten und starrte den Arzt grimmig an. Prompt kam aus
Heathers Zelle ein erschrockener Aufschrei. Jakes Hände krallten sich um die Gitterstäbe und
er senkte schnell den Blick. Der Arzt machte sich auf einem PDA, den er in der Kitteltasche
hatte, eine Notiz, dann nickte er befriedigt und verließ den Zellentrakt. Jetzt waren die Ge-
fangenen wieder alleine. Dana hatte scharf beobachtet, dass der Arzt Mulder begutachtete
hatte. Gibbs sah besorgt zu Kate hinüber. Es schien fast, als würde die junge Frau kurz vor
einem Zusammenbruch stehen. Er wartete auf grünes Licht, um sie trösten zu können. Ziva
hätte Sawyer gerne ein paar aufmunternde Worte gesagt, denn sie merkte, wie nahe dem
jungen Mann Kates Tränen gingen, aber das grüne Licht wurde nicht angeschaltet. Sara
konnte Kates Verzweiflung so gut verstehen. Sie hätte alles getan, um endlich mit Gil zu-
sammen sein zu können, über das reden zu können, was während der Befragung geschehen
war. Aber sie erhielt nicht die Möglichkeit. Die Gefangenen dösten vor sich hin. Es war un-
erträglich warm in Kerker. Natürlich wussten alle, warum das so war. Jake und Mulder sollten
unter dem Wassermangel leiden. Mulder hatte sich auf seiner Liege gemütlich ausgestreckt
und ließ seine Gedanken schweifen. Er dachte an Fälle, die er nicht hatte lösen können. Die
Hitze wurde langsam unerträglich und das Wasser, das die Gefangenen zugeteilt bekommen
hatten, wurde rapide weniger. Relativ schnell hatte keiner von ihnen mehr etwas zu trinken.
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