Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
Es gibt keinen Ausweg, den ein Mensch nicht beschreitet, um die tatsächliche
Arbeit des Denkens zu vermeiden.
Thomas Alva Edison
Abby hatte unheimlich erleichtert aufgeatmet. Anscheinend wurde sie nicht in diesen
Isolationsraum geschafft. Sie sah zu Jake herüber, der sie erleichtert anlächelte und den
Daumen hob. Abby nickte. Dann streckte sie sich auf ihrer Liege aus und dachte - Wenn die
mich nicht wecken, hole ich mal ein wenig Schlaf nach. - Sie döste ein. Mulder in seiner Zelle
fühlte sich fast wieder normal. Seine legendäre Regenerationsfähigkeit kam ihm einmal mehr
zu Gute. Er hatte nach dem Aufwachen Dana signalisiert, dass er in Ordnung war. Dann hatte
er sich stumm bei Allison bedankt. Als sie in ihre eigene Zelle zurück gebracht worden war,
sank er auf die Liege und dachte über seine Paranoia nach. Immer wieder trank er kleine
Schlucke Wasser. Einige Zeit geschah nichts. Man ließ sie in Ruhe. Offensichtlich gehörte es
zur Taktik dieser Leute, angeschlagenen Gefangenen die Möglichkeit zu geben, sich zu er-
holen. Jake und Mulder nutzten die Zeit, um sich auszuruhen und sich von dem
Durchstandenen zu erholen. Eine Lautsprecherstimme riss alle Gefangenen schließlich aus dem
gelangweilten Halbschlaf: „1, 2, 3, 4, 12, 13, 15, 16.“ Erstaunt darüber, dass diesmal alle
Männer gleichzeitig aufgerufen wurden, traten die Genannten zögernd an ihre Zellentüren.
Etliche Wachen erschienen, fesselten die Gefangenen und führten sie ab. „Eine reine Männer-
runde. Da steht wohl ein Kneipenbesuch auf dem Programm oder ein Besuch im Striptease-
club?“, witzelte Sawyer und wurde sofort durch den scharfen Befehl: „Keine Unterhaltungen.“,
gestoppt. Die Männer wurden wieder einmal durch lange Gänge geführt und vor zwei neben-
einander liegenden Türen angehalten. Nun ertönte die Ansage: „1, 2, 3 und 16 nach links, der
Rest nach rechts.“ „Dass die anderen Clowns in die Restgruppe gehören, überrascht mich
nicht, aber ich habe eindeutig einen Platz in der Alpha Gruppe verdient.“ Sawyer konnte ein-
fach nicht kommentarlos eintreten. Das wäre wider seine Natur gewesen.
Die linke Tür wurde geöffnet und Booth, Sawyer, Jake und Gibbs verschwanden
dahinter. Nun öffnete sich auch die rechte Tür und Locke, Mulder und Gil traten ein. Etwas
zögernd folgte House ihnen. Das erste, was er bemerkte, war eine Glaswand, die den Raum
teilte und den Blick auf die andere Gruppe im Nebenraum gestattete. An der Stirnwand des
Raumes sah Greg eine schwere Eisentür. Die einzige Einrichtung bestand aus einem runden
Tisch mit vier Stühlen, so dass jeder den Monitor sehen konnte, der auf diesem stand. Die ver-
schlossene Tür war mit einem großen Rad versehen, wie in alten Filmen an Tresoren. Neben
der Tür befand sich ein Schaltkasten mit Tasten, mit denen man eine Zahlenkombination ein-
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