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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

mit zitternder Stimme: „Sieh <strong>mich</strong> an, Abbs.“ Sie sollte wenigstens nicht sehen müssen, wie<br />

sich der tödliche Schuss löste. Der einzige klägliche Trost lag darin, dass es schnell gehen<br />

würde und sie nicht würde leiden müssen. Im Nebenraum hatte John es gerade in diesem<br />

Moment geschafft. <strong>Die</strong>smal zögerte er nicht, es war die acht, da war er sicher. Entschlossen<br />

betätigte er den Schalter und sah, wie die Anlage im Nebenraum stoppte. Wie beim letzten<br />

Mal würde die Tür entriegelt. Erst als Locke direkt davor stand, bemerkte er den Haken, an<br />

dem der Schlüssel für die Handschellen hing. Er nahm ihn und eilte mit weichen Knien in das<br />

Nebenzimmer.<br />

„Zwei Minuten.“ Gibbs fixierte Abby, versuchte ihren Blick festzuhalten, so dass er<br />

den furchtbaren Mechanismus nur hörte, nicht sah. Es dauerte einen Moment, bis er<br />

realisierte, dass kein weiterer Schuss gefallen war. Ja, die Anlage fuhr zurück. Gleichzeitig<br />

senkte sich die Glaswand und Gibbs war mit wenigen Schritten bei der schluchzenden jungen<br />

Frau. Wie aus dem Boden gewachsen stand plötzlich John Locke neben ihm und reichte ihm<br />

wortlos den Schlüssel für die Handschellen. Sekunden später hielt Gibbs Abby in seinen<br />

Armen. Sie zitterte am ganzen Körper und klammerte sich an ihn. „Ist ja gut, Kleines, es ist<br />

vorbei.“ Beruhigend tätschelte Gibbs den zuckenden Rücken. „Locke scheint es tatsächlich<br />

geschafft zu haben.“ „Wo ist er überhaupt? Ich muss <strong>mich</strong> doch bedanken.“, stammelte Abby<br />

unter Tränen. Mit einem Blick über die Schulter erfasste Gibbs, dass der geheimnisvolle<br />

Mann den Raum bereits verlassen hatte.<br />

Man ließ der völlig aufgelösten jungen Frau einige Minuten Zeit, sich zu fassen, ehe<br />

die Wachen eintraten und die Gefangenen aufforderten, die Hände auf den Rücken zu legen.<br />

Abby klammerte sich nur fester an ihren väterlichen Freund, bis er sie sanft von sich schob.<br />

„Sei vernünftig, Kleines. Bestimmt wird man uns in die kleine Wohnung bringen, von der die<br />

<strong>Anderen</strong> erzählt haben. Da kannst du dich ausruhen.“ Zögernd ließ Abby sich wieder fesseln.<br />

Ihre Begleiter mussten sie stützen, sonst wäre sie zusammen gesackt. Gibbs behielt Recht, es<br />

ging nicht in die Zellen zurück, zum ersten Mal öffnete sich auch für diese Beiden die<br />

geheimnisvolle Tür, aus der am Morgen erst Mulder und Scully so glücklich trotz all des<br />

Horrors um sie herum zurück gekommen waren.<br />

Ebenso erleichtert wie betroffen hatten die anderen Gefangenen registriert, dass erst<br />

ein ziemlich erschöpft aussehender John Locke und dann auch Abby und Gibbs zurück ge-<br />

bracht worden waren. <strong>Die</strong> junge Frau wirkte vollkommen aufgelöst, aber unverletzt. Booth<br />

und Bones dachten beide sofort, dass Abby einer ähnlichen Tortur unterzogen worden sein<br />

könnte, wie Tempe vor nicht allzu langer Zeit. <strong>Die</strong> Beiden tauschten viel sagende Blicke und<br />

sahen wie auf Kommando zu Locke hinüber. Er lag auf seiner Liege und hatte die Augen ge-<br />

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