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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

in panischer Angst auf und fing an zu zappeln. Und dann passierte es. Ein heißer, gemeiner<br />

Schmerz zuckte durch ihre Wade und das Bein hinauf. Gellend schrie die junge Ärztin auf.<br />

House und alles anderen Gefangenen im Kerker hörten die Geräusche aus der Kiste.<br />

„Lieg still, verdammt!“, brüllte House, obwohl er nun wusste, dass Cameron ihn nicht hören<br />

konnte. Er hörte ihr angstvolles Wimmern und fuhr zu Gil herum. „Was können wir tun?“<br />

„Ich habe ein Gegengift im Gepäck gehabt, dass dürften diese ... Sie müssten es auch haben,<br />

es war bei den Spinnen.“ House drehte sich zur Kamera über ihm und tobte. „Was muss ich<br />

tun, ihr elenden Drecksäcke? Holt die verdammte Spinne da raus. Herrgott, ich tue alles, was<br />

ihr von mir wollt, aber ...“ Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment gellte Camerons ent-<br />

setzter Schmerzensschrei aus der Kiste. Gil entfuhr ein vollkommen überflüssiges: „Sie wurde<br />

gebissen.“ Das war allen sofort klar. „Oh, verdammt. Sie müssen sie da raus holen! Bitte.“<br />

Jetzt war House wirklich in Panik. Zehn Minuten zur vollen Entfaltung alle Symptome. Das<br />

war verdammt wenig. Und er hatte keine Ahnung, was er machen sollte, wenn die ihm das<br />

Gegengift verweigerten. „Was mache ich, wenn ich das Gegengift nicht bekomme?“, schrie er<br />

Gil an. Der sah nur hilflos zu House hinüber. „Wie kann man denn solche Mistviecher auch<br />

bei sich haben.“, brüllte House den Entomologen verzweifelt an. „Wie bescheuert muss einer<br />

sein, um so was im Handgepäck zu haben.“ Camerons Weinen, das aus der Kiste drang,<br />

überwältigte ihn wirklich. „Scheiße, halt durch. Ich helfe dir!“, schrie er Richtung der Kiste.<br />

„Sie muss sich still verhalten, sonst pumpt sie das Blut nur schneller durch ihre Blutbahn.“,<br />

rief Gil zu House hinüber. „Sie hört <strong>mich</strong> doch nicht.“, schrie dieser verzweifelt zurück.<br />

„Bitte. Lassen Sie <strong>mich</strong> ihr helfen. Sie ... Ich werde nie wieder Lügen, bitte. Ich werde nie<br />

wieder an Ihren Worten zweifeln. Das schwöre ich.“ Jetzt klang seine Stimme aufrecht und<br />

nicht mehr zynisch. Er war wirklich bereit, alles zu tun, um Cameron zu helfen.<br />

Und plötzlich und unvorbereitet ging die Zellentür Gils auf. Der fragte nicht lange,<br />

sondern hetzte los, zu der Kiste mit der Ärztin hinüber. Er suchte kurz, fand den Deckelver-<br />

schluss und riss den Deckel herunter. Auf dem ersten Blick sah er die Spinne, aufgerichtet auf<br />

Allisons Oberschenkel hockte und leise zischte. Das Tier war aufs höchste erregt und bereit,<br />

ein zweites Mal zuzubeißen. Ohne zu Zögern griff Gil geschickt zu und packte die Spinne von<br />

hinten am Körper. Hilflos zappelte das Tier zwischen seinen Finger. Er sah sich um und ent-<br />

deckte die kleine Box. Blitzschnell öffnete er diese und setzte das Tier behutsam und sehr<br />

vorsichtig, um nicht im letzten Moment noch selbst gebissen zu werden, in sein Fach zurück.<br />

Er verschloss den Deckel gründlich, dann war er schon wieder bei Allison. In der Kiste ent-<br />

deckte er eine elastische Binde. Ohne zu Zögern griff er danach und fuhr Cameron an: „Gib<br />

mir dein Bein.“ Apathisch und zitternd gehorchte die junge Frau und hob das heftig<br />

schmerzende, gebissene Bein in die Höhe. Mit gekonnten Griffen begann Gil, die elastische<br />

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