25.10.2013 Aufrufe

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Kaum hatte sich die Tür hinter den Abgeführten geschlossen, ertönte wieder die Laut-<br />

sprecherstimme: „Nummer 12.“ <strong>Über</strong>rascht, aber ohne Zögern ließ John Locke sich ebenfalls<br />

hinaus führen.<br />

*****<br />

<strong>Die</strong> beiden Gefangenen wurden zu einer Tür geführt, die sich, wie alle anderen Türen<br />

in diesem scheinbar sehr großen Gebäudekomplex, elektronisch, ohne das Dazutun der Wach-<br />

leute, öffnete. Booth wurde ohne viel Federlesen an die Wand gestellt und dort mittels eines<br />

in dieselbe eingelassenen Karabinerhakens fixiert. Bones wurde auf ein Stahlgestell aufmerk-<br />

sam, dass ein paar Schritte entfernt stand und an eine Bergungstrage erinnerte. Es bestand aus<br />

festen, breiten Streben mit einem stabilen Rahmen darum und hatte am oberen und unteren<br />

Ende vier Metallschellen, um dort etwas zu fixieren. Bones wurde aufgefordert, mit dem<br />

Rücken an dieses Gestell zu treten und mit einem leicht mulmigen Gefühl in der Magen-<br />

gegend gehorchte sie. Ihre Hand und Fußgelenke wurden nun mit den erwähnten Schellen an<br />

dieser Trage befestigt. Als das geschehen war, wurden zwei breite Lederriemen über ihre<br />

Brust und Hüfte gelegt und hinter der Trage zusammen gehakt. Bones Herz klopfte schneller.<br />

Sie war bewegungsunfähig an die Trage gefesselt und begann, sich ernsthafte Sorgen zu<br />

machen, was das werden sollte. Booth ging es ähnlich. Er hatte die seltsamen Vorbereitungen<br />

mit unbeweglicher Miene beobachtet und fragte sich, auf was das Ganze hinaus laufen würde.<br />

<strong>Die</strong> Wachleute befestigten mittels Stahlhaken ein dickes Seil, das sich in vier Enden aufteilte,<br />

an der Rückseite der Trage und dann erschrak Brennan heftig, als sie mit samt der Trage an<br />

diesem Seil plötzlich angehoben wurde. <strong>Die</strong> Wachleute drehten sie langsam herum, bis sie<br />

mit dem Gesicht nach unten in der Luft an dem Seil baumelte. Erst jetzt ging im hinteren Teil<br />

des Raumes ein grelles Licht an. Was es offenbarte, ließ sowohl Booth als auch Tempe das<br />

Blut in den Adern gefrieren.<br />

Im hinteren Teil des erstaunlich großen Raumes erkannten die beiden Gefangenen eine<br />

Art Bassin aus dickem Glas, wohl 5 x 5 Meter groß und mindestens 3,50 Meter tief. Das<br />

Becken war bis oben mit Wasser gefüllt und in diesem Wasser schwamm ein großer Schwarm<br />

Roter Piranhas, eine der bekanntesten Arten dieser gefährlichen Serrasalmus. Bones kannte<br />

diese Raubfische von einem Aufenthalt in Saò Paulo. Dort kam es durch diese Raubfische<br />

besonders in Stauseen immer wieder zu schlimmen Attacken auf Badende. Booth kannte<br />

weder die Verbreitung noch die genaue Bezeichnung, aber dass es Piranhas waren, die dort in<br />

dem Becken herum schwammen, wusste er trotzdem. Einer der Wachleute trat auf Bones zu<br />

und zog ein Cuttermesser aus der Hosentasche. Damit fügte er ihr ohne auch nur mit der<br />

Wimper zu zucken, ein paar oberflächliche kleine Schnitte an Armen und Beinen zu, die<br />

197

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!