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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

war, tat immer noch etwas weh. Nie zu wissen, was den Entführern als nächstes einfiel, war<br />

auch für die hart gesottensten Männer auf Dauer Nerven zehrend.<br />

Sawyer lag also verspannt und bewegungsunfähig da. <strong>Die</strong> Plattform unter ihm drehte<br />

sich ganz langsam im Kreis, sodass er von allen Zelleninsassen gesehen werden konnte. Er<br />

wendete den Kopf, das Einzige, was er überhaupt bewegen konnte und suchte Kate. Sie stand<br />

an der Tür und schaute verängstigt zu ihm herüber. Er vorzog sein Gesicht zu einem auf-<br />

munternden Grinsen. - Hey, mach dir keine Sorgen. - sollte das heißen. <strong>Die</strong> Zeit verging und<br />

nichts passierte. Sawyer versuchte, sich etwas zu entspannen. Seine Schultern fingen an, un-<br />

angenehm zu ziehen. Er war bemüht, seine vollkommen verspannte Muskulatur ein wenig zu<br />

lockern. Er fragte sich, womit er diese Fesselung verdient hatte. Es war in den letzten Tagen<br />

nichts vorgefallen, was eine Bestrafung nötig gemacht hätte. Um nicht ständig die kahle,<br />

weiße Decke über sich anzustarren, suchte sein Blick immer wieder die Mitgefangenen,<br />

schweifte im Raum herum. Keine Ahnung habend, wie lange er nun schon so lag, fragte er<br />

sich immer öfter, was das hier werden sollte. Endlich tat sich etwas. Aber es waren nur die<br />

Essenszuteiler, die den Kerker betreten hatten. Jeder bekam sein Wasser, Brot und seine<br />

Vitamine. Einer der Wachleute kam auch zu Sawyer. Er flößte diesem einige Schluck Wasser<br />

ein. Mehr schien er nicht zu bekommen. - Leck <strong>mich</strong> doch. - dachte er im Stillen. Hunger<br />

hatte er ohnehin nicht. Kaum hatte das Wachpersonal den Kerker verlassen, ging das grüne<br />

Licht an. Kate fragte sofort: „Sawyer. Geht es dir gut?“ „Hey, Freckles, mach dir keine<br />

Sorgen um <strong>mich</strong>, okay? Mir geht es gut. Ich amüsiere <strong>mich</strong> glänzend.“, unkte Sawyer ver-<br />

kniffen, und erreichte, dass Kate ein kleines Lächeln über das Gesicht huscht. „Was sie wohl<br />

mit ihm vorhaben?“, fragte Abby besorgt. „Jake, wie geht es dir?“, rief Heather dazwischen.<br />

Bevor Jake noch antworten konnte, wechselte das Licht wieder auf rot. Keiner der Ge-<br />

fangenen hatte mit einer so kurzen Redezeit gerechnet. Was sollte das nun wieder? Jetzt<br />

wurde auch das Licht gedämmt, was nicht mehr und nicht weniger als Schlafen bedeutete.<br />

<strong>Die</strong> Häftlinge machten es sich auf ihren Liegen so bequem wie möglich. Sie ver-<br />

suchten, den Gedanken an den straff gefesselten Sawyer für den Moment zu unterdrücken.<br />

Sawyer sah noch einmal zu Kate hinüber, die immer noch am Gitter stand und voller Sehn-<br />

sucht zu ihm hinüber schaute. Er grinste aufmunternd, dann kniff er die Augen zusammen,<br />

um Kate zu signalisieren, dass sie schlafen sollte. Sie schüttelte abwehrend den Kopf. Sawyer<br />

nickte heftig. Kate formte mit den Lippen: „Ich liebe dich.“, ließ den Kopf hängen und<br />

streckte sich schließlich resigniert auf ihrer Liege aus. Einschlafen konnte sie jedoch lange<br />

nicht. Ihre Gedanken kreisten nur um das, was Sawyer wohl noch erwarten würde. <strong>Die</strong>sem<br />

taten inzwischen Rücken und Schultern höllisch weh und er hatte nicht das Gefühl, in dieser<br />

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