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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

schlossen. Seeley erinnerte sich daran, dass der Mann völlig fertig ausgesehen hatte, als er<br />

ihm geholfen hatte, Tempe zu befreien und bedauerte, dass sie nicht einmal daran gedacht<br />

hatten, sich zu bedanken. Da unter Strafandrohung verboten worden war, den Mitgefangenen<br />

einen Hinweis darauf zu geben, welch grausamem Experiment die Anthropologin unterzogen<br />

worden war, hatten sie das auch nicht nachholen können. Bones versuchte immer noch, eine<br />

halbwegs vernünftige Erklärung dafür zu finden, wie John es angestellt hatte, sie zu retten,<br />

kam aber natürlich nicht weiter. Jedenfalls war ihr schlagartig klar geworden, warum sie nicht<br />

über das reden durfte, was mit ihr geschehen war. Offensichtlich wurden ähnlich grausame<br />

Experimente auch mit anderen Paaren gemacht.<br />

Kaum hatten die Wachen den Belohnungsraum verlassen, lag Abby wieder in den<br />

Armen ihres väterlichen Freundes. Behutsam führte er sie zur Couch und half ihr, sich hinzu-<br />

setzten. Sie zitterte immer noch am ganzen Körper. Suchend sah Gibbs sich nach der Bar um,<br />

die einige der <strong>Anderen</strong> erwähnt hatten. Er schenkte einen großzügig bemessenen Scotch ein.<br />

„Hier, trink das, Kleines, das wird dir gut tun.“ Gibbs musste seiner Mitarbeiterin das Glas an<br />

die Lippen halten. Sie schüttelte sich, aber immerhin hörten ihre Zähne auf, zu klappern. Jetzt<br />

gönnte sich der Agent auch einen Drink, den hatte er wirklich nötig. „<strong>Die</strong>se perversen<br />

Schweine.“, verlieh er endlich seinem rasenden Zorn Ausdruck. „Ich habe wirklich geglaubt,<br />

es wäre aus mit mir. Solche Angst habe ich noch nie gehabt.“ „Ich hatte auch Angst.“, gab<br />

Gibbs zu. „Es ist vorbei, Abbs. Lass uns versuchen, uns zu entspannen und den Aufenthalt<br />

hier zu genießen. Hast du Hunger oder möchtest du dich etwas hinlegen?“ Langsam kehrte<br />

etwas Farbe in das blasse Gesicht zurück und Abby versuchte ein schwaches Lächeln. „Es<br />

geht schon wieder, Gibbs. Natürlich möchte ich was essen und Kaffee. Haben die hier<br />

Kaffee? Her mit der Speisekarte. Es gibt doch nichts Besseres als einen schönen Hamburger,<br />

um wieder auf die Beine zu kommen. Bis wir was zu Essen haben, gehe ich erst mal aus-<br />

giebig duschen.“ Entschlossen wandte sich die junge Frau in Richtung Bad, sie wollte das<br />

traumatische Erlebnis buchstäblich abspülen. Gibbs sah ihr lächelnd nach. Das war typisch<br />

Abby. Schnell den Schrecken abschütteln. <strong>Die</strong>se Fähigkeit half ihr auch zuhause im Sitz des<br />

NCIS, im historischen Gebäude des Washington Navy Yard, wo der NCIS seine Räumlich-<br />

keiten hatte. Abby liebte das alte, in rotem Backstein gehaltene Gebäude am Westufer des<br />

Anacostia River. Ihr Labor lag im Souterrain und war ihr Heiligtum.<br />

Lange über etwas grübeln, das vorbei war, lag weder ihr noch ihrem Chef. Beide<br />

waren entschlossen, die Gelegenheit im Belohnungsraum zu nutzen und das Beste daraus zu<br />

machen. Gibbs hatte, während Abby unter der Dusche war, Kaffee gekocht. Als seine<br />

Laborantin in ein wunderbar weiches, riesiges, weißes Badetuch gewickelt zurück ins Wohn-<br />

zimmer kam, war auch das inzwischen georderte Essen bereits da. So verspeiste Abby ihren<br />

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