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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

fit.“ Angesichts der Angst, die in Heathers Stimme mitgeklungen hatte, war Gibbs diese Lüge<br />

gerade sehr leicht über die Lippen gekommen. Tempe setzte noch einmal zum Reden an, aber<br />

Sawyer, der dies mit bekam, warf ihr einen derart mörderischen Blick zu, dass sie mit einem<br />

verständnislosen Kopfschütteln alles, was sie hatte anführen wollen, herunter schluckte. „Hör<br />

mal, Heather, ihr dürft sicher hinterher zusammen in den Belohnungsraum. Da kannst du Jake<br />

dann nach allen Regeln der Kunst verwöhnen.“, sagte Kate enthusiastisch. Jedenfalls hoffte<br />

die junge Frau, dass ihre Stimme so klang. Sie stand an der Gittertür und sah zu Sawyers<br />

Zelle hinüber. Wie sehr sie Heather verstehen konnte. Kate hatte ja selbst das Gefühl gehabt,<br />

fast zu sterben, als Sawyer dort hilflos gelegen und seine Schmerzen hinaus geschrien hatte.<br />

Heather sah zu Kate hinüber. „Kannst du sein Gesicht sehen? Wie sieht er aus?“, fragte sie<br />

aufgeregt. „Er sieht gut aus, wirklich.“, erklärte statt Kate jetzt Bones. „Ein bisschen müde,<br />

aber das ist alles.“ Booth sah äußerst erstaunt zu seiner Partnerin hinüber.<br />

<strong>Die</strong> nächsten Stunden wurden erneut für alle zu einer harten Kraftprobe. Einige Zeit<br />

nachdem der Weckton erklungen war, gab es Wasser, Brot und Pillen. House erhielt wieder<br />

seine zwei Paracetamol, er konnte selbst entscheiden, wann er sie nehmen wollte. Nachdem er<br />

den Entzug einigermaßen überstanden hatte, schaffte er es, wieder soweit klar zu denken, dass<br />

er die Tabletten nicht wahllos in sich hinein schluckte sondern für den Abend, vor dem Ein-<br />

schlafen, aufbewahrte. Als das Wasser und Brot verteilt war, bekam auch Jake wieder zu<br />

Trinken. Gierig schluckte er das Wasser und verschwendete keinen Gedanken daran, dass er<br />

in ziemlich absehbarer Zeit wieder müssen würde. Er hatte solchen Durst. Sein Magen knurrte<br />

inzwischen laut vor Hunger. Immer wieder döste er ein und musste geweckt werden.<br />

Irgendwann konnte er sich nicht mehr beherrschen und fluchte verzweifelt: „Verdammt noch<br />

mal, lasst <strong>mich</strong> endlich in Frieden!“ Dass diese Worte in eine Phase des Schweigens hinein<br />

tönten, machte sie für alle überdeutlich hörbar. Selbst diejenigen, die keine medizinischen<br />

Grundkenntnisse hatten, hörten Jakes zitternder Stimme an, dass der junge Mann bereits<br />

wesentlich schwächer war als Sawyer es nach der gleichen Zeit gewesen war. Heather schlug<br />

entsetzt die Hände vor ihr Gesicht und weinte heftig los. Jake war inzwischen alles egal. Er<br />

fror entsetzlich, hatte rasende Kopfschmerzen, alles drehte sich ihm und er spürte, dass sein<br />

Blutdruck im Keller war. Und langsam merkte er auch seine Blase wieder. Das war immerhin<br />

etwas, was ihn eine gewisse Zeit ablenkte. Wieder verging Zeit und der Harndrang wurde<br />

stärker. Immer schneller wurde er zappelig. Und diesmal war er absolut sicher, dass alle mit-<br />

bekommen würden, was auf ihn zukam. In die Stille hinein war sein leises, unregelmäßiges<br />

Keuchen, das er gar nicht mehr verhindern konnte, überdeutlich zu hören. Es machte den<br />

<strong>Anderen</strong> nur zu klar, in welch schlechter Verfassung der Hilflose inzwischen war.<br />

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