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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

den Allison benutzt hatte und legte diesen vorsichtig auf Jakes heiße Stirn. „Du kannst langsam<br />

mal einen Gang runter schalten, mein Junge, du machst die Mädels ganz fertig. Langsam sollte<br />

es dir ein klein wenig besser gehen.“<br />

Greg war ebenfalls so müde wie er sich nicht erinnern konnte, schon jemals gewesen zu<br />

sein. Andererseits waren es die Leidensgenossen, die ihn brauchten, welche ihn kämpfen<br />

ließen. Er überschlug im Kopf die Zeit, die seit der der letzten Injektion mit Metamizol und<br />

Linezolid vergangen war und kam zu dem Schluss, dass Jake eine neuerliche Injektion ver-<br />

tragen konnte. So zog er beide Medikamente in eine Einwegspritze und injizierte sie dem<br />

jungen Mann in die Venenverweilkanüle auf seinem rechten Handrücken. Im Tropfbeutel war<br />

noch genug Restflüssigkeit, der Verband war sauer, die Wunde hatte also nach dem Reinigen<br />

nicht nachgeblutet. Da Jake immer wieder schmerzerfüllt aufstöhnte verabreichte House ihm<br />

auch gleich noch eine kleine Menge Oxycodon. Wenn der Junge endlich vernünftig und ruhig<br />

schlafen könnte, wäre er über den Berg. House hatte mit halbem Auge auch die Zellen von<br />

Locke, Ziva und Booth im Blick, aber dort herrschte überall Ruhe. So unmittelbar und allein<br />

verantwortlich für einen Patienten war House noch nie gewesen. Er war selbst erstaunt, wie<br />

sehr ihm dieser junge Mann am Herzen lag und wie gern er seiner Begleiterin gesagt hätte,<br />

dass ihr Freund über dem Berg war. Er maß noch einmal das Fieber und notierte im Geiste 40,8<br />

Immer noch viel zu hoch. Es war zum Verrücktwerden. Aber schließlich sagte Greg sich, dass<br />

das Linezolid auch nicht so schnell anschlagen konnte und somit war es ausgeschlossen, dass<br />

die Infektion schon spürbar zurückging. Man musste einfach Geduld haben. Im Krankenhaus<br />

wäre es auch nicht schneller gegangen. House legte Jake erneut den ausgespülten, frisch be-<br />

feuchteten Waschlappen auf die Stirn. Der Kranke murmelte leise und unverständlich vor sich<br />

hin. Er war sehr unruhig und fand einfach keine richtige Ruhe. Zwischendurch wurde er immer<br />

wieder kurz ruhiger, um sich dann erneut unruhig hin und her zu wälzen. Auch Greg hörte<br />

schnell die unterschiedlichen Namen heraus, die Jake ab und zu leise von sich gab. Chris.<br />

Emily. Und immer wieder das verzweifelte Flehen nach Heather.<br />

Oh holy night<br />

Lasse gehen was du liebst. Kehrt es zurück, gehört es dir für immer.<br />

Konfuzius<br />

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