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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

suchungsraum 1.“ Augenblicke später öffnete sich die Tür und zwei der blau gekleideten<br />

Wachleute betraten den Raum. Sie erhielten ähnlich knappe Anweisung wie House. „Legt ihn<br />

hin.“ Ohne Zögern traten sie an House heran und zwei Minuten später war dieser an die Liege<br />

gefesselt. So sehr er sich auch gesträubt und geflucht hatte, er hatte keine Chance gehabt. Jetzt<br />

lag er festgeschnallt und schäumend vor Wut da. <strong>Die</strong> Wachleute verließen den Raum und die<br />

beiden Ärzte kümmerten sich um ihren fluchenden Patienten. Als erstes wurde House Blut<br />

entnommen. Seine Armbeuge wurde desinfiziert, ein Stauriemen um seinen Oberarm gelegt<br />

und dann wurde die Blutentnahmenadel in House‟ Vene geschoben. Zähneknirschend musste<br />

Greg die Entnahme über sich ergehen lassen. Als die Ärzte genug Blut für alle nötigen Unter-<br />

suchungen abgezapft hatten, entfernten sie die Nadel und House bekam ein Pflaster auf die<br />

Einstichstelle geklebt.<br />

Der jüngere der beiden Ärzte legte House eine Blutdruckmanschette an. <strong>Die</strong> Ärzte<br />

notierten sich die Werte. Dann wurde seine rechte Hand von der haltenden Manschette befreit,<br />

nur, um über dem Kopf erneut fixiert zu werden. Nun kam ein Ultraschallgerät zum Einsatz.<br />

Mit dessen Hilfe wurde die Einstichstelle für eine Leberbiopsie gesucht. House erkannte<br />

durchaus, was nun geschehen sollte, hatte er doch das Gleiche schon unzählige Male bei<br />

seinen eigenen Patienten angeordnet. Er knurrte: „Ich hoffe, einer von euch Armleuchtern ist<br />

gut mit der Nadel.“ Er erhielt keine Antwort. Als die Ärzte die Einstichstelle lokalisiert<br />

hatten, wurde der Bereich großzügig desinfiziert. Dann schob der ältere Arzt eine lange,<br />

dünne Hohlnadel in seinen Körper. House knirschte vor Schmerzen mit den Zähnen. Tränen<br />

schossen ihm in die Augen. Ohne darüber nachzudenken, atmete er aus und hielt automatisch<br />

die Luft an. Schnell setzte der Arzt nun eine Spritze auf die Hohlnadel und durch den ent-<br />

stehenden Sog beim Aufziehen der Spritze wurde das winzige Gewebestück aus der Leber<br />

entnommen. Nachdem dies geschehen war, zog der Arzt die Hohlnadel langsam und vor-<br />

sichtig aus dem Diagnostiker heraus. Dann wurde die Einstichstelle verbunden. House konnte<br />

nicht verhindern, dass seine Hände ein wenig zitterten. Aber anscheinend waren ihre Ent-<br />

führer jetzt fertig mit ihm. Er wurde los gebunden und in einen bereitstehenden Rollstuhl ge-<br />

schafft. Einer der Wachleute kam in das Zimmer und schob House wortlos in den Zellentrakt<br />

zurück. Als er an den Zellen seiner Leidensgenossen vorbei gerollt wurde, schauten diese er-<br />

schrocken auf den Arzt. Besonders Allison wurde blass. In seiner Zelle wurde House auf die<br />

Liege gepackt und einer der Wachmann fragte ihn gefährlich leise: „Bleibst du freiwillig<br />

liegen oder soll ich dich fesseln?“ House warf dem Typen einen vernichtenden Blick zu. „Ich<br />

bin nicht blöde, weißt du.“ Der Typ nickte. „Darüber ließe sich diskutieren.“ Er stellte House<br />

eine Stoppuhr hin. „Acht Stunden. Viel Spaß.“<br />

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