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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Voltaire<br />

Als Sawyer diese Worte zu Kate sagte, kullerten dieser vor Glück und Rührung schon<br />

wieder Tränen über die Wangen. Sie war froh, dass Sawyer sich ein wenig zu beruhigen<br />

schien. Was er und Jake durchgemacht hatten, all die langen Stunden, in denen sie gedacht<br />

hatten, sie und Heather wären vergewaltigt worden, konnte Kate sich nicht in ihren<br />

schlimmsten Träumen vorstellen. Dass sie sich mit Schuldgefühlen herum geschlagen hatten,<br />

mit dem schrecklichen Gefühl, das Ganze verursacht zu haben, war von den Entführern ge-<br />

schickt eingefädelt worden. Neben der Demütigung des öffentlichen Bekenntnisses hatten sie<br />

auch das noch ertragen müssen. Kate ließ sich langsam in die Waagerechte sinken. Sie war,<br />

wie sicher auch Sawyer, zum Umfallen müde, hätte aber um nichts in der Welt jetzt schlafen<br />

wollen. Sawyer mit sich ziehend, rutschte sie in eine bequeme Haltung und als die Beiden eng<br />

umschlungen nebeneinander lagen, sagte sie leise: „Ich werde dich auch nie wieder weg<br />

lassen, da brauchst du dir keine Hoffnungen zu machen.“ Sie stockte kurz. Dann sagte sie:<br />

„Hör zu, Sawyer, wir dürfen uns hier nicht entzweien lassen, das musst du mir schwören.“<br />

Sawyer sah Kate in die Augen, in denen immer noch Tränen schwammen. „Kate ... ich ... Als<br />

ich dich so panisch Schreien hörte, da ...“ Sawyer fand nicht die richtigen Worte, um auszu-<br />

drücken, was er empfunden hatte, als er Ohrenzeuge ihrer vermeintlichen Vergewaltigung<br />

hatte werden müssen. Erneut setzte er an: „Ich ... Ich wusste nicht, wie ich es ertragen soll,<br />

mit dem Wissen weiter zu leben, es auf meinem Gewissen zu haben, dass du ... vergewaltigt<br />

wurdest.“ Kate hatte Sawyers mühsames nach Worten suchen sehr wohl mit bekommen, sie<br />

hatte ihn bewusst nicht unterbrochen. Jetzt sagte sie: „<strong>Die</strong> wissen genau, wie sie uns bis ins<br />

Mark treffen können.“ Sie kuschelte sich noch enger an ihn und spürte seinen warmen,<br />

muskulösen Körper, spürte immer noch seine Angst und Verkrampfung. „Komm schon,<br />

Honey, mir ist nichts passiert, und ich möchte es so schnell wie möglich ganz vergessen, ver-<br />

stehst du? Ich möchte die vermutlich kurze Zeit mit dir hier einfach nur genießen.“ Sie gab<br />

Sawyer einen Kuss und dieser erwiderte ihn leidenschaftlich.<br />

*****<br />

Allison wachte auf, weil jemand sich an ihrem Verband zu schaffen machte. Sie<br />

zuckte erschrocken hoch. „Was ist ...“ Sie erkannte einen der Ärzte. Verängstigt setzte sie sich<br />

auf. Ungerührt von ihrem Schrecken entfernte der Arzt den Verband von ihrem Bein und<br />

untersuchte sie Bisswunde. Dann fragte er Allison kalt: „Wie fühlst du dich?“ Cameron<br />

stotterte „Besser, sehr viel besser, Sir.“ „Gut, dann ist es nicht mehr nötig, dass du hier unsere<br />

Zeit vergeudest. Los, steh auf.“ Zitternd vor Angst gehorchte die junge Ärztin und erhob sich.<br />

Sie fühlte sich tatsächlich deutlich besser. Kurz wurde ihr schwindelig, als sie neben dem Bett<br />

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