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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Er war jedoch nicht der Einzige, der sich Gedanken machte. Als man allen die Fesseln<br />

gelöst und sie in die Zellen beordert hatte, entdeckten die Gefangenen, dass nicht nur die<br />

Betten neu waren, nein, auf den Kopfkissen lag ein Buch. William Goldings „Herr der<br />

Fliegen„. - Wunderbar passend ... - dachte Sawyer, der den Bestseller bereits kannte. - Warum<br />

die wohl plötzlich so spendabel sind? - Sawyer hatte das unangenehme Gefühl, dass es noch<br />

ein dickes Ende geben würde. Erst einmal sank er aber erleichtert auf das Bett nieder und<br />

stellte fest, dass es durchaus gemütlich und bequem war. Kein Vergleich mit der kaum ge-<br />

polsterten Liege. Mit einem breiten Grinsen ließ er sich zurück sinken und sagte dann laut:<br />

„Nun fehlt nur noch eine Lockerung der Verteilung auf die Zellen, und ich bin zufrieden.“<br />

Bevor Jake es verhindern konnte, war ihm schon: „Hast Recht, eigentlich ist momentan nur<br />

noch ein dringendes Grundbedürfnis offen ...“, entwischt. Ein hämisches Lachen kam aus<br />

House‟ Zelle. „Nach dem Essen sollst du Rauchen, oder eine Frau gebrauchen ...“ Heather lief<br />

dunkelrot an, während Ziva, Bones und Kate kicherten. Sogar Scully gönnte sich ein ver-<br />

haltenes Grinsen. Ungeheuer erleichtert, wieder in den Zellen zu sein, sich bewegen zu<br />

dürfen, waren sie einfach im Moment das, was zufrieden in der derzeitigen Situation am<br />

nächsten kam. Hände und Füße verheilten, solange sie aber noch verbunden wurden, bestand<br />

höchstwahrscheinlich kein Grund, übermäßig besorgt bezüglich der nächsten Horroraktion zu<br />

sein. Allen ging es soweit gut, sie hatten ein vernünftiges Bett und sogar ein Buch.<br />

Der Tag verging ruhig. Man ließ die Gefangenen in Frieden, erlaubte ihnen sogar die<br />

meiste Zeit, sich zu unterhalten. Wenn auch nicht alle schon gerne auf den Füßen waren,<br />

konnten sie die Erleichterung darüber, sich ungehindert bewegen zu können, nicht verhehlen.<br />

<strong>Die</strong> Toilette benutzen zu können, wenn ihnen danach war, in der Zelle herum zu gehen, wenn<br />

auch humpelnd und unter Schmerzen, war besser, als gefesselt herum zu liegen. Sie bekamen<br />

sogar eine zweite Mahlzeit, bestehend aus Cola und Spiegeleiern mit Speck. Nach dem Essen<br />

kamen Ärzte und nahmen erneut einen Verbandswechsel vor. Dann aber kam das dicke Ende,<br />

welches nicht nur Sawyer befürchtet hatte. Und es kam wie ein Unwetter über die<br />

schockierten Gefangenen. Nachdem die Ärzte die Zellen verlassen hatten, kamen plötzlich<br />

eine ganze Reihe von Wachleuten in den Zellentrakt. Beunruhigt sahen die Gefangenen ihnen<br />

entgegen. <strong>Die</strong> Wachen verteilten sich auf die Zellen und die vollkommen überrumpelten In-<br />

sassen bekamen den Befehl: „Schlafenszeit. Ab ins Bett.“ Einige gehorchten aus Angst sofort,<br />

wie Heather, Allison, Abby, einige von ihnen, wie Dana, Gil, Sara, Locke, aus Vernunft.<br />

House, Kate, Gibbs und Mulder gehorchten widerwillig und zähneknirschend. Besonders<br />

Mulder musste sich zwingen, ruhig zu bleiben. <strong>Die</strong> Vorstellung, wieder bewegungsunfähig<br />

gemacht zu werden, trieb ihm Wellen der Panik durch den Körper. Äußerst widerwillig<br />

streckte er sich auf dem Bett aus, konnte nicht verhindern, am ganzen Körper zu zittern. Sein<br />

Herz raste. Dann lag er in der vorgeschriebenen Haltung. Als die Gefangenen lagen, be-<br />

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