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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Und der kam. Etwas derartiges hatte Mulder noch nie zuvor gespürt. Fast jeder kannte<br />

vermutlich das Gefühl, einen Stromschlag zu bekommen. Sei es bei Installationsarbeiten oder<br />

ganz simpel am elektrischen Zaun einer Viehweide. Aber wissentlich Stromschläge mittels<br />

eines Schockgerätes zugefügt zu bekommen, war etwas ganz anderes. <strong>Die</strong>se Geräte dienten in<br />

erster Linie dazu, weh zu tun, Schmerzen zuzufügen, nicht etwas, Schäden hervor zu rufen.<br />

Im Laufe der Jahre waren diese Geräte perfektioniert worden. Variable Stromimpulse ermög-<br />

lichten es, sie als ungefährliche Abwehrwaffe oder zum gezielten aus dem Verkehr ziehen<br />

einer Person zu nutzen. Oder eben, wie in diesem Falle, als Foltermethode, die keine Spuren<br />

hinterließ, normalerweise keine ernste Gefahr für Leib und Leben des Gefolterten hinterließ,<br />

aber nichts desto weniger unglaublich schmerzhaft war. Mulder zuckte unter dem ersten<br />

Schlag aufschreiend vor Schmerz heftig zusammen. So sehr er sich bemühte, nicht zu<br />

schreien, so sehr war der Versuch zum Scheitern verurteilt. Jeder einzelne Schlag zuckte wie<br />

glühende Lava durch seinen sich in Schmerzen windenden Körper. Dana eine Etage höher sah<br />

und hörte den geliebten Mann wie schon Sawyer und Booth unter den zugefügten Strom-<br />

schlägen zucken und brüllen und Tränen liefen ihr über die blassen Wangen. Wie lange die<br />

Tortur für Mulder ging, war schlecht abzuschätzen. Fünfzehn bis zwanzig Minuten dauerte<br />

sein Martyrium sicher. Schließlich aber waren die Entführer wohl der Meinung, er hätte be-<br />

griffen, dass das alles kein Spiel war und ließen von ihm ab. Vollkommen erledigt, am ganzen<br />

Körper triefend vor Schweiß, der ihm aus allen Poren ausgebrochen war, hing der FBI Mann<br />

in den Fesseln, das Einzige, was ihn überhaupt noch aufrecht hielt. <strong>Die</strong> anderen Gefangenen,<br />

die noch dazu in der Lage waren, hatten die Bestrafung fassungslos mit angesehen. Sie hatten<br />

mit Mulder gelitten und hofften, dass es vorbei war.<br />

Dana hatte entsetzt zugeschaut. Jetzt zuckte sie zusammen, als der Interviewer sich<br />

übergangslos an sie wandte. „Nummer 7, dein Name ist Dana Kathrine Scully?“ Dana musste<br />

sich kurz fangen, dann antwortet sie, noch mit tränenerstickter Stimme: „Ja, Sir.“ „Du<br />

wurdest am 23.02.1964 geboren?“ „Richtig, Sir.“ „<strong>Die</strong> Namen deiner Eltern lauten Margret<br />

und William Scully?“ „Ja, Sir.“ „<strong>Die</strong> Namen deiner Geschwister?“ „William, Charles und<br />

Melissa, Sir.“ „Du wurdest in Berkeley, Kalifornien, geboren?“ „Nein, Sir. Geboren wurde<br />

ich in Annapolis, Maryland.“ Dana war sich sicher, dass ihre Entführer keine falschen Infos<br />

hatten. Das war einfach ein Test, ein Schuss ins Blaue. „Wo bist du aufgewachsen?“ „In San<br />

<strong>Die</strong>go und später in Berkeley, Kalifornien, Sir.“ „Du hast Medizin studiert?“ „Ja, Sir, an der<br />

UC in Berkeley. Dann habe ich an die Uni von Maryland gewechselt und meinen Bachelor<br />

gemacht.“ „Seit wann bist du beim FBI beschäftig?“ „Seit 1990, Sir“ „Von 1990 bis 1992<br />

hast du an der Quantico Academy unterrichtet?“ „Ja, Sir. „Seit 1992 bist du den X-Akten zu-<br />

geteilt?“ „Das stimmt, Sir.“ „Warum wurdest du dort eingeteilt?“ „Um eine wissenschaftliche<br />

Sichtweise in Special Agent Mulders Arbeit einzubringen und Bericht über ihn zu erstatten.“<br />

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