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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

rüber und meinte dann: „Es wird für einige von uns ... Ich denke, nicht alle werden lebend<br />

hier raus kommen.“ Sawyer lachte sehr leise und sehr freudlos. „Abhängig davon, was die<br />

eigentlich von uns wollen, oder. Was denkst du?“ Mulder überlegte kurz, dann wollte er<br />

antworten. Er wurde jedoch von Booth Stimme unterbrochen, die erklang, sehr müde und sehr<br />

resigniert. „Würdest du mir bitte wieder die Blase leeren.“<br />

House war zu Booth hinüber gehumpelt, hatte die kleine Lampe angeschaltet und<br />

Booth dann erst einmal in die Augen geschaut, Puls gefühlt, Blutdruck gemessen. Leise fragte<br />

er: „Wie fühlst du dich?“ Ebenso leise antwortete Booth mit leicht lallender Stimme: „Sehr<br />

müde. Kann <strong>mich</strong> nicht mehr konzentrieren. Ich frier und hab unglaubliche Kopfschmerzen.<br />

Schwindelig, mir ist zeitweise total schwindelig. Und ich muss schon wieder.“ House<br />

registrierte erleichtert, dass Booth inzwischen an einem Punkt angelangt schien, an dem ihm<br />

einiges gleichgültig wurde. Wenn die körperlichen Qualen anfingen, die Seelischen zu über-<br />

holen, wurden Dinge wie Demütigung nebensächlicher. „Natürlich, mein Junge.“ House<br />

nahm die unangenehme Prozedur also ein weiteres Mal vor, Booth ertrug es weitestgehend<br />

unbewegt. Nur hier und da zuckte er zusammen und als House den leichten Widerstand des<br />

Blasenschließmuskels spürte, stöhnte Booth leise auf. „Tut mir Leid, du dürftest da in-<br />

zwischen etwas wund sein, daher tut es ein wenig weh.“ Booth Kiefer zitterte und er er-<br />

widerte leise: „Das es weh tut ist mein geringstes Problem, Doc.“<br />

House war nach der Prozedur in seine Zelle zurück gehumpelt und legte sich wieder<br />

hin. „Ihr macht noch eine Weile, oder?“ Mulder und Sawyer nickten. „Ja, noch sind wir<br />

dran.“ „Hey, wenn ihr ihn häufiger wecken müsst, wird er anfangs genervt reagieren, später<br />

erst verzweifelt und resigniert, okay.“ Sawyer nicke. „Kein Problem, Doc.“ <strong>Die</strong> beiden<br />

Männer gingen zurück zu Booth und hockten sich in so großem Abstand von ihm auf den<br />

Boden, dass sie ihn genau sehen konnten, aber die Entführer nicht auf die Idee kommen<br />

würden, dass sie Booth versuchten, durch Unterhaltung wach zu halten. Immer wieder musste<br />

einer von ihnen aufstehen und Booth wecken, wenn diesem die Augen zu fielen. „Booth.<br />

Wach auf.“ Booth reagierte zunehmend genervter. Es fiel ihm immer schwerer, wach zu<br />

bleiben. Sehnsüchtig wartete er auf das Einschalten des Lichtes. Er hatte die Hoffnung, dann<br />

ein wenig wacher zu werden. Seine Beine und Arme waren taub, fühlten sich geschwollen<br />

und wie Fremdkörper an. Verzweifelt wünschte er, sein Rücken und sein Hintern würden sich<br />

genau so taub anfühlen. Das taten sie nur leider nicht. Es kostete ihn ungeheure Kraft, nicht<br />

immer wieder vor Schmerzen aufzukeuchen. Er wusste, dass er den Kampf bald verlieren<br />

würde. Er merkte in lichten Momenten noch vage, dass er viel zu schnell atmete, versuchte<br />

dann gezielt, ruhig und tief einzuatmen. Nur, um kurze Zeit später festzustellen, dass er schon<br />

wieder falsch Luft holte. Ihm war so schwindelig und kalt, und sein Kopf hämmerte zum Zer-<br />

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