25.10.2013 Aufrufe

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Tintenkleckse<br />

Wir fliehen vor der Selbsterkenntnis, um das Bild, das wir uns von uns gemacht<br />

haben, nicht zerstören zu müssen.<br />

Jean Apatride<br />

Im Zellentrakt fragten sich die <strong>Anderen</strong>, was das für ein Raum war, in den man Kate<br />

und Sawyer gebracht hatte. Sie waren schon recht lange dort. Hoffentlich ließ man sie, be-<br />

sonders Sawyer, in Frieden, damit er sich von dem grausamen Test erholen. Während sie alle<br />

darüber nachdachten, ging das grüne Licht endlich einmal wieder an. <strong>Die</strong> ersten Minuten<br />

drehten sich die Gespräche natürlich noch um den Versuch. „Was wollten die damit er-<br />

reichen?“, fragte Heather. „Physische und psychische Belastbarkeit.“, erwiderte House<br />

lakonisch. „Selten zeigt sich besser, wie gut oder schlecht belastbar ein Mensch ist.“ „Ärzte<br />

sind im Allgemeinen weniger anfällig für Schlafmangel. Sie müssen oft achtundvierzig<br />

Stunden und länger wach sein. Aber eigentlich ist es nicht aussagekräftig, wie kurz oder wie<br />

lange ein Mensch ohne Schlaf auskommt. Jeder hat einen anderen Biorhythmus und wird in<br />

unterschiedlichen Situationen auch vollkommen unterschiedlich reagieren.“ Allison sah<br />

House an. „Er zum Beispiel bricht schon zusammen, wenn er zwei Stunden Praxisdienst<br />

leisten muss.“ „Das liegt einfach daran, dass das dämliche Geschwafel von kranken<br />

Menschen <strong>mich</strong> einschläfert. Übrigens kann einen auch das Geschwafel von Assistenzärzten<br />

einschläfern. Hätten die Sie neben Sawyer gestellt, hätte den schon nach einer Stunde nichts<br />

mehr wecken können.“ Allison konnte ein empörtes Schnaufen nicht unterdrücken. Ehe sie<br />

jedoch antworten konnte, ging die Kerkertür auf und vier Wachleute betraten das Verließ. Sie<br />

würdigten die Gefangenen keines Blickes und gingen zielstrebig auf die geheimnisvolle Tür<br />

zu, hinter der Kate und Sawyer schon so lange steckten.<br />

<strong>Die</strong>se hatten sich irgendwann schweren Herzens von einander gelöst, waren noch ein-<br />

mal zusammen unter die Dusche gegangen und hatten sich dann auf das Sofa gesetzt. Sie<br />

saßen keine fünf Minuten dort, als über einen in der Wohnung installierten Lautsprecher ihre<br />

Nummern aufgerufen wurden. „Das war„s wohl.“ Sawyer seufzte und Kate hatte plötzlich<br />

einen Kloß im Hals. „Ja, das fürchte ich auch.“ Sie standen auf und umarmten sich noch ein-<br />

mal heftig. Dann ging auch schon die Tür auf und Wachleute traten ein. Nun wurden ihnen<br />

die Hände auf den Rücken gefesselt und sie wurden aus der kleinen Wohnung geführt. Alle<br />

Mithäftlinge starrten sie an und beobachteten, wie die Beiden wieder in ihre Zellen gebracht<br />

151

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!