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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Bettkante. Ihr Hass war so groß, dass sie sogar vergaß, dass sie immer noch nackt war. Selbst<br />

die Angst und Demütigung vergaß sie. Sie dachte an Sawyer. Was musste er empfinden. Es<br />

bestand durchaus die Gefahr, dass er an dieser Situation wirklich für immer zerbrach. - Oh,<br />

Gott, Baby, es geht mir gut, es geht mir wirklich gut. - dachte sie, so intensiv, als könne sie<br />

ihm ihre Gedanken via Telepathie zukommen lassen. Sie nahm sich fest vor, irgendein Signal<br />

an die <strong>Anderen</strong> zu geben, wenn man sie hier heraus brachte.<br />

„Wer hätte gedacht, dass die Maßnahme so gut greift.“<br />

„Na, hör mal. Wie würdest du denn reagieren? Mir war nach der<br />

Geschichte mit den Kisten klar, dass die alles für einander tun.“<br />

„Kate hat jetzt aber begriffen, um was es ging. Sie wird auf jedem Fall<br />

versuchen, irgendein Zeichen zu machen.“<br />

„Stimmt. <strong>Die</strong> Lisinski hat überhaupt nichts kapiert. Meine Güte, hoffent-<br />

lich war das bei ihr nicht zu viel des Guten.“<br />

„Ach, Blödsinn. <strong>Die</strong> kleine Nonne wird sich schon wieder fangen.“<br />

„Das denke ich auch. Wenn sie sieht, in welch schlechter Verfassung<br />

Green ist, wird sie das bisschen Erniedrigung schnell vergessen.“<br />

„Fazit: Großartige Idee, Leute.“<br />

<strong>Die</strong> Mitgefangenen hatten schweigend, zum Teil hass- und zum Teil mitleiderfüllt die<br />

unmenschliche Abstrafung Kates und Sawyers beobachtet. House spürte ein Unbehagen,<br />

eigentlich schon eine Angst in sich, wie nie zuvor in seinem Leben und es war keinesfalls<br />

Angst um sich selbst. Sara dachte panisch über ihre eigenen Unwahrheiten nach und saß<br />

zitternd auf ihrer Liege. Ziva, Bones, Booth, Mulder, selbst Scully, empfanden nur einen un-<br />

bändigen, nichts desto weniger hilflosen Hass in sich. Allen war klar, dass die Bestrafung<br />

nicht eher beendet war, bis nicht auch der Letzte von ihnen, der die Unwahrheit gesagt hatte,<br />

abgestraft war. Locke war in der glücklichen Position, keinen Partner oder Freund hier zu<br />

haben, der gegen ihn hätte verwendet werden können. Er hatte genau so entsetzt gelauscht, als<br />

die verzweifelten Schreie der Frauen aus dem Lautsprecher gekommen waren und er hatte<br />

genau den gleichen Hass und das gleiche Mitleid wie alle anderen. Jedoch machte er sich<br />

weniger Sorgen, da er sich sicher war, egal, was ihre Entführer sich an schmerzhaften<br />

Prozeduren für ihn ausdenken würden, er es wegstecken würde. Er würde zumindest keinen<br />

anderen in seine Strafe mit hinein ziehen. Er warf einen Blick auf Sawyer, der ein ähnliches<br />

Bild bot wie vor ihm Jake. Ein Häufchen Elend, getroffen bis ins Innerste, apathisch, para-<br />

lysiert, vernichtet, hockte er da, unfähig, irgendetwas zu tun. Er hatte Kates verzweifelten<br />

Schreie gehört und sie empfunden wie Messerstiche ins Herz. Locke konnte sich nur zu gut<br />

vorstellen, was in den jungen Männern vorgehen musste. Es war fraglich, ob sie sich von<br />

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