25.10.2013 Aufrufe

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

ist auch tot, Sir.“ Kate verstummte erschüttert. „Woran starb er?“ Verzweifelt schluchzte sie<br />

auf. „Bitte ...“ Ein Blick in die kalten Augen ihres Gegenübers, der kurz in Richtung Sawyer<br />

nickte, machten Kate klar, dass sie keine Chance hatte. „Nein, nicht.“, keuchte Kate entsetzt.<br />

„Ich habe ihn getötet.“, stieß sie dann verzweifelt hervor. „Warum?“ Sie weinte. „Er hat<br />

meine Mutter misshandelt, krankenhausreif geschlagen, <strong>mich</strong> hat er ... er hat <strong>mich</strong> sexuell<br />

belästigt, misshandelt, eingesperrt ...“ Sie konnte nicht weiter reden. Man ließ sie sich be-<br />

ruhigen, gab ihr Zeit, sich wieder zu fangen.<br />

Aber schon kam die nächste Frage. „Wer ist Kevin Callis?“ Kate kamen augenblick-<br />

lich wieder Tränen. Woher, zum Teufel, wussten die nur so unglaublich viele Sachen über<br />

sie? „Kevin war ... Er war mein Mann. Ich war wenige Monate mit ihm verheiratet. Dann ...<br />

musste ich ihn verlassen ...“ Kate schluchzte wieder heftig auf. „Warum musstest du ihn ver-<br />

lassen?“ Knallhart kam auch diese Frage. Kate brauchte einige Sekunden, dann stotterte sie<br />

verzweifelt: „Weil ein Marshall, der sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, <strong>mich</strong> zu finden,<br />

auf meine Spur gekommen war. Er hätte <strong>mich</strong> ... Wenn ich nicht gegangen wäre ...“ „Wie<br />

heißt dieser Marshall?“ Kate schluckte. „Er heißt Edward Mars. Er hasst <strong>mich</strong> ...“ „Warum<br />

hasst er dich?“ „Das weiß ich nicht, Sir, ich habe ihn einige Male schlecht aussehen lassen,<br />

aber das alleine kann nicht der Grund sein.“ Der Mann nickte zufrieden. Dann sagte er ganz<br />

ruhig und bestimmt: „Nummer 8, du wirst jetzt deinen Kittel ausziehen.“<br />

Kate wurde es eiskalt. Sawyer schrak heftig zusammen und zerrte wütend an den<br />

Fesseln, die ihn hielten. „Lassen Sie sie doch bitte in Frieden.“, fluchte er verzweifelt. Kate<br />

sah, wie der Wachmann, der immer noch neben Sawyers Liegestatt stand, auf Sawyer deutete<br />

und ein Messer aus der Tasche zog. Er sah Kate an und machte dann, auf Sawyer blickend,<br />

eine eindeutige Geste über seine Kehle. Kate schluckte. Der Typ beugte sich über Sawyer und<br />

löste diesem die Maske. Sawyer blinzelte in das Licht und brauchte ein paar Sekunden, um<br />

etwas erkennen zu können. Als erstes sah er den Wachposten neben sich, der mit einem<br />

großen Springmesser spielte. Ihm wurde kalt und er biss sich auf die Lippe. Dann sah er Kate<br />

neben sich stehen und mit fliegenden Fingern nach dem Bändchen tasten, das ihren Kittel<br />

zusammen hielt. Sie öffnete diesen und ließ ihn dann zu Boden gleiten. „NEIN! KATE.<br />

NICHT!“ Sawyer sah entsetzt zu, wie ihr die Hände wieder auf den Rücken gefesselt wurden<br />

und die beiden Wachleute sie packten. Zwei andere Wachleute kamen dazu und während Kate<br />

weinend in Richtung Wohnung geführt wurde, befreiten diese Sawyer. Er war blass, schweiß-<br />

gebadet und etwas zitterig, aber seine Hauptsorge galt Kate. Er konnte nichts machen, diese<br />

Erkenntnis war die schlimmste Strafe überhaupt. Wenn er hier den wilden Mann spielte, war<br />

er selbst vermutlich anschließend reif fürs Krankenhaus oder tot, Kate wäre damit allerdings<br />

in keiner Weise geholfen gewesen. Ganz im Gegenteil: Wenn er hier ausrasten würde, gäbe es<br />

218

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!