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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

rutschen. Kaum wusste Ziva, dass Abrutschen keine gute Idee war, kam ihr die Wand gleich<br />

viel glatter und schlüpfriger vor. Und sie kam natürlich schon zwei Schritte weiter heftig ins<br />

Rutschen. Es war sonst nicht ihre Art, aber in diesem Moment schrie die junge Frau entsetzt<br />

auf. Sie war sich inzwischen darüber im Klaren, dass diese Leute über Leichen gingen und<br />

wenn sie nicht sehr aufpasste, war sie möglicherweise die nächste Leiche. Panisch krallten ihre<br />

Finger sich an einer der kleinen Leisten fest und im letzten Moment konnte sie verhindern, auf<br />

die Klingen zu glitschen. Hektisch versuchte Ziva, sich zu beruhigen. In Panik würde sie die<br />

verdammte Wand sicher nicht schaffen. Sie versuchte, an Tony zu denken, wie er lästern<br />

würde. Augenblicklich wurde sie ruhiger. Eigenartigerweise hatte sie seit ihrer Gefangen-<br />

nahme viel an Tony gedacht. Und ihre Gedanken an ihn waren nicht nur der Art gewesen, dass<br />

er sie schon irgendwie hier herausholen würde. Oft hatte Ziva sich dabei ertappt, dass sie<br />

dachte - Jetzt in Tonys Armen alles vergessen ... - bis sie sich selbst zur Ordnung gerufen hatte.<br />

Was waren das nur für dumme Gedanken. Und doch ... Ein Blick auf die Uhr und Ziva vergaß<br />

Tony, sie vergaß die lebensgefährlichen Klingen unter sich, sie vergaß alles. 22.56. Sie musste<br />

sich beeilen. Verzweifelt quälte sich die junge Frau höher und höher und unter ihr schossen<br />

immer mehr von den gefährlichen Klingen aus dem Brett. Wenn schon nicht tot, wäre sie zu-<br />

mindest schwerst verletzt, sollte sie doch noch abrutschen, das war Ziva klar.<br />

*****<br />

Jake lag im Bett und wand sich im Fieber. So sehr Heather auch bemüht war, ihre Auf-<br />

merksamkeit Booth zu widmen, ruckte ihr Kopf doch immer wieder hinüber in Jakes Zelle,<br />

wenn sie den Mann, den sie so sehr liebte, aufstöhnen hörte. Aber sie zwang sich, nicht<br />

dauernd nachzufragen. Ihr war klar, dass House und Allison alles in ihrer Macht stehende<br />

taten, Jake zu helfen. Allison saß bei dem jungen Mann, der im Fieberdelirium vor sich hin<br />

murmelte. Sie hatte inzwischen einzelne Namen verstanden. Immer wieder fiel der Name Stan.<br />

Auch nach einem Chris fragte Jake immer wieder. Eine Emily, sie wurde ebenfalls immer<br />

wieder genannt. Ab und zu stöhnte er: „Mum“. Und wieder und wieder fragte er nach Heather.<br />

Cameron hielt ihm die Hand, kühlte ihm die Stirn und redete leise und beruhigend auf ihn ein.<br />

Ihr tat der junge Mann unglaublich leid. Dank des Oxycodons hatte er zumindest keine<br />

Schmerzen. Aber das hohe Fieber und die Infektion, die in seinem Körper tobte, reichten voll-<br />

kommen, um seinen Körper vollkommen zu zermürben. Immer am Rande der Besinnungs-<br />

losigkeit, mehr weg getreten als bei sich, musste er die Fieberschübe hilflos ertragen. Wenn die<br />

Temperatur sich wieder der 41 Grad Marke näherte, hatten House und Cameron unglaubliche<br />

Sorge, dass Jake einen weiteren Schüttelfrost bekommen könnte. Dann hätte er keine Chancen<br />

mehr gehabt, zu überleben. Bei 42,6 Grad Körpertemperatur würde das Eiweiß in seinem Blut<br />

gerinnen und das würde unweigerlich zum Exitus führen. Wenn Jake anfing zu Schütteln,<br />

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