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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

sehen wollen? Nachdem … nachdem, was sie dir meinetwegen angetan haben.“ Heather war<br />

verblüfft. Sicher, es war schlimm für sie gewesen, von diesen Männern gedemütigt zu<br />

werden. Aber sie hätte nicht gedacht, dass Jake sich so große Vorwürfe machen würde.<br />

„Setzen wir uns auf die Liege, dann können wir reden, okay?“ Jake ließ es zu, dass Heather<br />

seine Hand nahm und ihm auf die Beine half. Ihm tat alles weh von dem langen Sitzen und<br />

das Aufstehen fiel ihm schwer. Heather musste ihn Stützen, alleine hätte er die drei Schritte<br />

bis zur Liege mit seinen vollkommen tauben Beinen nicht geschafft. „Jake, bitte, was ge-<br />

schehen ist, ist nicht deine Schuld.“ Heather verstand nicht ganz warum, aber sie hatte be-<br />

griffen, dass Jake sich große Vorwürfe machte. „Doch, das ist es. Sie haben dir das angetan,<br />

um <strong>mich</strong> zu bestrafen. … Ich habe dir das angetan, mit meiner Dummheit. Es tut mir so leid,<br />

es tut mir so unendlich leid…“, stammelte Jake, immer noch unfähig Heather in die Augen zu<br />

sehen.<br />

„Es ist okay, Jake, wirklich. Ich mache dir keine Vorwürfe.“ Jake sah Heather unter<br />

Tränen an. „Nach all dem, was passiert ist, versuchst du noch <strong>mich</strong> zu trösten? Das habe ich<br />

nicht verdient, Heather. Ich kann nur ahnen, wie entsetzlich du dich fühlst und all das ist<br />

meine Schuld.“ Heather wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte, dass Jake sie endlich an-<br />

sah, oder entsetzt über den Schmerz und die Verzweiflung in seinen Augen. „Jake, es ist nicht<br />

deine Schuld. Und es geht mir ganz gut. Ich hatte furchtbare Angst, aber jetzt ist es vorbei und<br />

ich hatte Zeit, <strong>mich</strong> zu beruhigen.“ Jake sah Heather fassungslos an, als hätte sie den Verstand<br />

verloren. Sie war vor wenigen Stunden vergewaltigt worden und erzählte ihm, dass es ihr gut<br />

ging? Bevor einer der Beiden noch etwas sagen konnte, kam eine Wache, die Heather auf-<br />

forderte, an die Zellentür zu treten. Heather kam der Aufforderung nach, wandte den Blick<br />

aber nicht von Jakes verstörtem Gesicht ab. Was war los? Was hatten diese Leute ihm an-<br />

getan?<br />

*****<br />

Kate wachte davon auf, dass ihr jemand den Mund zu hielt und sie fest auf die Liege<br />

drückte. Vollkommen geschockt versuchte sie, sich loszureißen. Jemand zischte ihr ins Ohr:<br />

„Keinen Ton.“ Ein Klebestreifen wurde ihr über den Mund geklebt, ein Sack über den Kopf<br />

gestreift und die Hände wurden ihr auf den Rücken gefesselt. Dann zog man sie aus der Zelle<br />

und zitternd und bebend musste sie es erdulden, weg geführt zu werden.<br />

*****<br />

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