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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

schmerzhaftes Brennen an seiner linken Hand und zog diese reflexartig zurück. Schnell wurde<br />

aus dem Brennen ein äußerst schmerzhaftes Pochen. Er stöhnte genervt auf und sah sich<br />

seinen Handballen an. Dort waren zwei kleine Einstiche zu sehen und Booth wusste, dass eine<br />

der Taranteln ihn erwisch hatte. Fluchend schlenkerte er die Hand. - Verdammter Mist.<br />

Scheißviech. - dachte er und arbeitet sich langsam weiter vor. Millimeterweise und immer<br />

wieder von brechenden Bretter unterbrochen, arbeitete Booth sich vorwärts. Etwa in der Mitte<br />

der Brücke hatte er schon mindestens zwölf Bälle verloren, wenn ein Brett unter ihm weg<br />

brach und einmal, als ein weiteres Seil durchtrennt worden war. Er konnte gar nicht ver-<br />

hindern, dass er bei den Aktionen das Gleichgewicht verlor. Er war schweißnass und mittler-<br />

weile drei Mal gebissen worden. Seine beiden Hände und sein rechter Fuß pochten und<br />

brannten vor sich hin und Booth begann, Spinnen zu hassen. Etwas abgelenkt setzte er den<br />

linken Fuß ein wenig zu weit mittig auf das nächste Brett und schon passierte es. Vor Schreck<br />

unwillkürlich aufschreiend, rutsche Booth mit dem Fuß durch das entstandene Loch,<br />

schrammte sich heftig die Wade auf. Sofort spürte er Blut an seinem Bein hinunter laufen und<br />

als er reflexartig den Fuß aus dem Loch zerrte, riss er sich die Wunde noch tiefer auf.<br />

Zitternd stand er anschließend auf der schwankenden Konstruktion und sah an seiner<br />

Wade herunter. „Oh, Scheiße.“, stieß er keuchend hervor. Wieder brauchte er ein paar<br />

Minuten, um sich zu fangen. Dass er erneut vier Bälle verloren hatte, war ihm gar nicht auf-<br />

gefallen. Schließlich schleppte er sich stark humpelnd weiter. Noch zehn Meter, dann hatte er<br />

es geschafft. Jeder Schritt wurde langsam zu einer Qual. Booth war fast am Ende seiner Kraft<br />

angekommen. Das aufgeschlitzte Bein schmerzte unerträglich und blutete weiterhin stark.<br />

Seine Hände schmerzten, er konnte sich kaum noch vernünftig fest halten. Und dann merkte<br />

er, dass nur noch vier Seile die Brücke hielten. - Gott, nein. Das schaffe ich nicht. - dachte er<br />

verzweifelt. Mühsam versuchte er, ein wenig schneller vorwärts zu kommen, mit dem<br />

Resultat, dass ein weiteres Brett unter ihm nachgab. Und in diesem Moment wurde ein<br />

weiteres Seil durchtrennt. Booth Gedanken glitten zu Bones und er biss die Zähne zusammen.<br />

- Ich hol dich da raus, Baby, ich schaffe das. - dachte er wütend. Er schleppte sich weiter und<br />

hatte noch fünf Meter vor sich, als das vorletzte Seil durchtrennt wurde. Er hatte damit ge-<br />

rechnet und sich, die Schmerzen in seinen Händen nicht mehr achtend, die Handseile um die<br />

Hände geschlungen. Seine Füße schlang er um zwei der Seile, die die Bretter hielten. Dann<br />

riss die ganze Konstruktion und mit einem gellenden Schrei schwang Booth in die Tiefe. <strong>Die</strong><br />

Felswand raste auf ihn zu und er machte sich in Bruchteilen von Sekunden auf den Aufprall<br />

gefasst.<br />

Komischerweise war dieser nicht ganz so unsanft, wie Booth befürchtet hatte. Zwar<br />

klatschte er ziemlich heftig auf, aber nicht annähernd so stark, wie er erwartet hatte. Trotzdem<br />

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