25.10.2013 Aufrufe

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Kurze Zeit später war es dann soweit. Ein Schatten fiel über Jake und er zuckte zu-<br />

sammen. <strong>Die</strong>smal wurde aber erst sein Blutdruck überprüft. Nachdem die Blutdruck-<br />

manschette entfernt worden war, wurde erneut Blut abgenommen. Dann schloss Jake ver-<br />

zweifelt die Augen. In seinem blassen Gesicht arbeitete es heftig. Seine gefesselten Hände<br />

ballten sich zu Fäusten. <strong>Die</strong>smal erfolgte kein Weckton, weil seine Bewacher wohl davon<br />

überzeugt waren, dass er, während ihm erneut der Schlauch in die Harnröhre eingeführt<br />

wurde, nicht einschlafen würde. Als die Prozedur schließlich vorbei war, hatte Jake das Ge-<br />

fühl, wenn sich die Hölle unter ihm aufgetan hätte, er wäre hinein gesprungen, nur, um sich<br />

den Blicken seiner Mitgefangenen zu entziehen. <strong>Die</strong> meisten hatten sich sofort abgedreht, als<br />

sie ahnten, was nun kam. Heather hatte die Hände vor die Augen geschlagen und verzweifelt<br />

versucht, den Gedanken an das, was dort geschah, irgendwie auszublenden. Bones, für die das<br />

Ganze ein natürlicher Vorgang war, hatte interessiert zu Jake hinüber geguckt, war jedoch<br />

zurück gewichen, als sie Sawyer ans Gitter treten sah. Er hatte sie nur kurz angeschaut und<br />

Bones befand es für besser, sich herum zu drehen. Mit solchen Problematiken hatte House<br />

nicht zu kämpfen. Obwohl er von Sara und besonders von Kate giftige Blicke erntete, hatte er<br />

es nicht für nötig befunden, diskret wegzuschauen. Einen Kommentar verkniff er sich nur,<br />

weil das Ganze in einer Rotphase stattfand. Cameron konnte ihren Chef nicht verstehen. Er<br />

hatte selbst solche Probleme mit der Tatsache gehabt, dass alle seine Narbe gesehen hatten,<br />

aber das hielt ihn ganz offensichtlich nicht davon ab, andere Menschen in extremen<br />

Situationen analytisch zu beobachten.<br />

<strong>Die</strong> nächsten Stunden verliefen ereignislos. Es wurde kein grünes Licht gegeben und<br />

Jake döste immer häufiger ein. Immer wieder zuckte er mit einem leisen Stöhnen zusammen,<br />

wenn der Pfeifton erschallte. House, Scully, Cameron und auch Bones machten sich Ge-<br />

danken, warum Jake so viel schneller abbaute als Sawyer es getan hatte. Dass bei Jake der<br />

Blutdruck schon nach so kurzer Zeit überprüft wurde, war House deutlich aufgefallen. Für ihn<br />

war das gleichzeitig ein Hinweis darauf, dass Jake von ihren Entführern ebenfalls sehr gründ-<br />

lich überwacht wurde. Sie ließen ihn dort nicht willkürlich liegen. Seine körperlichen Re-<br />

aktionen wurden sehr genau im Auge behalten. Jake selbst kam in eine Phase, wo er geistig<br />

immer mehr abdriftete. Er konnte sich auf nichts mehr konzentrieren. Wenn er versuchte,<br />

seine Gedanken in eine bestimmte Richtung zu lenken, entglitten sie ihm im nächsten Augen-<br />

blick bereits wieder. Seine Widerstandskraft ließ rapide nach. Als endlich wieder grünes Licht<br />

gegeben wurde, fragten Kate und Heather fast wie aus einem Munde: „Warum baut er nur so<br />

schnell ab?“ Man musste kein Mediziner sein, um das mitzubekommen. Jake zuckte immer<br />

häufiger hoch, weil er geweckt werden musste. So oft war Sawyer erst in der letzten Phase<br />

des Experimentes geweckt worden. House bequemte sich schließlich, eine Antwort zu geben.<br />

„Leute, es ist einfach so, dass manche Menschen sehr viel mehr Schlaf brauchen als andere.“<br />

165

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!