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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

die Entführer. Dass wieder einer von ihnen durch diese grausame Folter gehen musste,<br />

machte dem Arzt schwer zu schaffen. So zynisch er sich auch gab, letztlich war er Arzt ge-<br />

worden, um Menschen zu Heilen, ihnen zu helfen. Und ganz bestimmt nicht, um wieder und<br />

wieder gezwungen zu sein, hilflos zuzuschauen, wie Menschen, die ihm nach seinen Maß-<br />

stäben inzwischen durchaus etwas bedeuteten, sinnlos und grausam gequält wurden. Er hatte<br />

es im Klinikalltag dank seines Sarkasmus locker geschafft, dass alle, bis auf Cameron, die ihn<br />

nach einer Weile durchschaut hatte, glaubten, das Wohl seiner Patienten gehe ihm am Aller-<br />

wertesten vorbei. Selbst sein Freund Jim Wilson dachte, House sehe in seinen Patienten nur<br />

interessante Fälle, die es um jeden Preis zu lösen galt, wie ein Puzzle, das einen heraus-<br />

forderte. House war stolz darauf, es geschafft zu haben, seine wahren Gefühle gut zu ver-<br />

bergen, tief in sich. Hier jedoch, mit diesen fünfzehn Menschen, die mit ihm litten, Todes-<br />

angst empfanden und teilweise seine Hilfe so sehr hätten brauchen können, fiel es ihm immer<br />

schwerer, seine Sorge zu verbergen.<br />

„Werft mir doch was an den Kopf.“, grinste Booth leicht verzweifelt. „Was zum Bei-<br />

spiel?“, fragte Sawyer. „Keine Ahnung. Einen Wachposten?“, schlug Booth deprimiert vor.<br />

„Mit den Dreckskerlen würde ich lieber etwas anderes machen, als herumzuwerfen.“,<br />

schnaubte Ziva und in ihren Augen lag ein Funkeln, das deutlich machte, was ihr so vor-<br />

schwebte. „Wenn du dabei Hilfe brauchen kannst ...“ Sawyer grinste freudlos. „Mir fiele da<br />

auch das Eine oder Andere ein.“ „Du bist herzlich eingeladen.“ Zivas Augen funkelten hass-<br />

erfüllt. In diesem Moment ging die Kerkertür auf und eben eine dieser verhassten Wachen<br />

kam herein, eine Wasserflasche in der Hand. Der Mann ging zu Booth und fragte diesen:<br />

„Durst?“ Resigniert schüttelte Booth den Kopf. „Nein, nicht sehr, Sir.“, sagte er, ohne aufzu-<br />

sehen. Daran, den Wachen nicht ins Gesicht zu schauen, hielten sich alle. „Booth, hör zu.<br />

Auch, wenn es unangenehm ist, verweigere das Wasser nicht, okay. Dein Stoffwechsel wird<br />

es dir Danken, wenn du trinkst.“, erklärte Allison dem FBI Agent besorgt. Der Wachmann<br />

grinste Booth an und sagte dann: „Hör auf sie, sie weiß, wovon sie spricht.“ Desillusioniert<br />

seufzte Booth auf und ließ sich dann die Flasche an die Lippen setzten, trank gierig das an-<br />

gebotene Wasser. Er verdrängte den Gedanken daran, was einer der Ärzte in naher Zukunft zu<br />

tun gezwungen sein würde und trank, bis das Durstgefühl weg war. Der Wachmann ließ die<br />

Wasserflasche bei Booth stehen und verschwand dann wieder, nicht jedoch ohne Booth: „Viel<br />

Spaß.“, gewünscht zu haben. Booth warf dem Kerl einen mörderischen Blick hinterher.<br />

Dass das grüne Licht wieder ausging, machte Seeleys Stimmung auch nicht gerade<br />

besser. Einige Zeit hockte er in seinen Fesseln da und versuchte, die zunehmenden Schmerzen<br />

zu ignorieren. Er wäre im Augenblick jede Wette eingegangen, so ohnehin nicht einschlafen<br />

zu können, wusste aber, dass der Körper sich irgendwann mit der erzwungenen Haltung ab-<br />

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