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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Junge weint und sieht sich unter Erfolgsdruck, hat Angst vor seinem Vater.“ Das zweite Bild<br />

wurde ihm vor die Nase gehalten. Ein Mann vor einem Bett mit einer leblosen Frau. House<br />

starrte minutenlang auf das Bild, dann sagte er leise: „Allison. Sie liegt im Bett und wartet auf<br />

<strong>mich</strong>. Ich drehe <strong>mich</strong> symbolisch von ihr weg und versuche, meine Augen vor meinen Ge-<br />

fühlen zu verschließen.“ „Lauter, Nummer 4.“ House schloss kurz die Augen, dann stieß er<br />

laut und deutlich hervor: „Das ist Allison. Sie liegt im Bett und wartet auf <strong>mich</strong>. Ich drehe<br />

<strong>mich</strong> symbolisch von ihr weg und versuche, meine Augen vor meinen Gefühlen zu ver-<br />

schließen.“ Das nächste Bild. Ein Mann zwischen Grabsteinen. Nach einer kurzen <strong>Über</strong>-<br />

legungszeit erklärte House: „<strong>Die</strong> Kreuze stehen für die Menschen, die mir am nächsten<br />

stehen, Allison und Wilson. <strong>Die</strong> Grabsteine sind all die Steine, die ich mir selbst in den Weg<br />

gelegt habe in meiner Beziehung mit den Beiden, all die Male, wo ich einen von ihnen ent-<br />

täuscht habe. <strong>Die</strong> Kreuze stehen für die begrabenen Beziehung mit den Beiden.“ Das letzte<br />

Bild. Eine weinende Frau, die einen im Bett liegenden Mann den Rücken zukehrte. House<br />

starrte erschüttert auf das Bild, dann sagte er: „Allison, die an meinem Bett gewacht hat, als<br />

ich angeschossen wurde, und die ich ... vergrault habe, kaum, dass ich wieder aus der Narkose<br />

erwacht war ...“<br />

„Sehr gut, Nummer 4, es geht doch. Nun kommen wir zum spannenden Teil. Dein<br />

Name ist Gregory House?“ House verzog das Gesicht. „Ja, Sir.“ „Deine Eltern sind John und<br />

Blythe House?“ „Ja, Sir.“ „Dein Vater war Pilot bei den U.S. Marines?“ „Ja, Sir.“ „Du<br />

wurdest am 11.06.1959 geboren?“ „Ja, Sir.“ „Du hast an der Johns Hopkins studiert?“ „Ja,<br />

Sir.“ House wartete gespannt auf die nächste Frage. Und schrak zusammen, als sie erfolgte.<br />

„Warum hast du an dieser Eliteuniversität nicht promoviert?“ - Das können sie nicht wissen. -<br />

dachte House panisch. Aber er wagte nicht mehr, zu Lügen. „Ich habe ... ich habe bei einer<br />

Prüfung geschummelt und wurde der Uni verwiesen.“ Der Arzt notierte sich etwas und fuhr<br />

dann fort. „Dann hast du an der Michigan University den Abschluss gemacht?“ „Ja, Sir.“<br />

„Was hat dein Vater mit dir gemacht, als du ein Kind warst?“ House erstarrte. „Nummer 4.<br />

Was hat dein Vater dir angetan?“ House erzitterte. DAS konnte er hier nicht erzählen. Alles in<br />

ihm krampfte sich zusammen. Der Arzt sah ihn an und sagte dann ruhig: „Du musst nicht<br />

antworten, Nummer 4. Du kannst auch zusehen, wie Nummer 10 langsam und qualvoll an<br />

dem Spinnengift stirb. Sie hat sicher Verständnis für deine Einstellung.“ Er stand auf und<br />

schickte sich an, den Kerker zu verlassen. House saß da und biss sich verzweifelt auf die<br />

Lippen. Was hatte er für eine Wahl? Er zweifelte inzwischen keine Sekunde mehr an den<br />

Intentionen der Entführer. Schließlich stieß er frustriert und verzweifelt hervor: „Okay, ist ja<br />

gut, Sir. Er hat <strong>mich</strong> misshandelt. Er hat <strong>mich</strong> stundenlang weggesperrt, wenn ich nicht<br />

funktioniert habe. Er drillte <strong>mich</strong> wie einen Soldaten. Wenn ich mit einer schlechten Note<br />

nachhause kam, musste ich stundenlang, egal zu welcher Jahreszeit, im Garten stehen. Ich<br />

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