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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

aneinander fest, zielgerichtet, nicht mehr wahllos alles küssend, was sie trafen. Danas Hände<br />

glitten in Mulders Nacken und fummelten das Bändchen auf, welches seinen Kittel ver-<br />

schloss. Mulders Hände beschäftigten sich ebenfalls kurz mit dem Band und Sekunden später<br />

konnten sie sich gegenseitig die albernen Kleidungsstücke von den Schultern streifen. Im<br />

Licht der brennenden Kerzen glitten Mulders Augen überwältigt über Danas nackten Körper.<br />

Fassungslos wurde ihm ein ums anderen Mal bewusst, dass er sie nicht verloren hatte. Sie saß<br />

wirklich warm, atmend und gesund neben ihm, schöner denn je, und schaute ihn an. Ein ganz<br />

sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Sie ließ sich langsam nach hinten sinken und<br />

Mulder brauchte keine Sondereinladung, um sich zu ihr zu legen und sie wieder in die Arme<br />

zu nehmen. Aus dem Lautsprecher ertönten weiterhin leise Christmas Carols. Mulder küsste<br />

Dana leidenschaftlich und sagte dann etwas außer Atem und mit Tränen in den Augen: „Frohe<br />

Weihnachten, Darling.“ Danas Lippen zitterten. Sie drückte Mulder heftig an sich und<br />

flüsterte: „Frohe Weihnachten.“ „Dass du noch lebst, dass ich dich hier und jetzt in meinen<br />

Armen halten kann, ist das schönste Weihnachtsgeschenk, welches es je für <strong>mich</strong> geben<br />

wird.“ Dana lächelte glücklich. Dann verschloss sie dem geliebten Mann den Mund mit ihren<br />

Lippen. Ihre Hände glitten über seinen Rücken und legten sich auf seinen Po. Seine Rechte<br />

streichelte über Danas Bauch und blieb schließlich sanft liebkosend auf ihrer linken Brust<br />

liegen. Aufseufzend bohrten sich ihre Finger in sein Fleisch und er keuchte vor Erregung auf.<br />

Minuten später rollte Mulder sich langsam auf sie und sie liebten sich, leidenschaftlich wie<br />

noch nie zuvor.<br />

*****<br />

Mulder erwachte aus einem wirren Traum und tastete neben sich. Dana schlief noch<br />

fest. Er hatte Mühe sich zu orientieren. Wo war er? War das alles nur ein furchtbarer Alb-<br />

traum gewesen? Um sich herum erkannte er in einem warmem Pfirsichton gestrichene<br />

Wände, Tannengirlanden, Weihnachtsschmuck, Kerzenlicht, aus einem Lautsprecher tönten<br />

Christmas Carols, und Dana lag neben ihm, schlief. Dana? Wieso ... Mulder fuhr hoch. Sie<br />

war doch ... <strong>Die</strong> Hinrichtung, was war geschehen? Mulder begriff im Moment nichts mehr.<br />

Allmählich forderte der allgegenwärtige Horror auch von dem sonst eher gelassenen Agenten<br />

seinen Tribut. Ganz besonders das bizarre Wechselspiel aus extremer Grausamkeit und plötz-<br />

licher Großzügigkeit, die absolute Unmöglichkeit, sich auf irgendetwas einzustellen, zerrte<br />

auch an den stärksten Nerven. Der Psychologe war im Moment nicht sicher, ob die Hin-<br />

richtung oder das weihnachtliche Ambiente eine Halluzination gewesen waren. Mit zu-<br />

nehmendem Wachseinsgrad kehrte aber auch Erinnerung an die letzten Stunden langsam<br />

zurück. <strong>Die</strong> Hinrichtung war ein grausamer, morbider Fake gewesen. Sie hatten Dana und<br />

Sawyer nicht hingerichtet, sondern lediglich mit einem Narkosegas betäubt. Wenn er doch nur<br />

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