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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Binde von der Bissstelle an aufwärts um das Bein zu wickeln, fest, aber nicht zu stramm.<br />

„Was soll das? Meinst du, das reicht bei dem Biss einer Giftspinne?“, fluchte House völlig<br />

entnervt. „Natürlich nicht.“, erwiderte Gil ungerührt und arbeitet schnell und zielstrebig<br />

weiter. „Ich wende die Pressure Immobilization Technique an. Damit verhindere ich eine<br />

weitere, schnelle Ausbreitung des Giftes.“ Allison zitterte immer stärker. „House ... bitte ...“,<br />

stammelte sie verzweifelt. House trafen die leisen Worte schwerer als Hammerschläge. Und<br />

dann kam über den Lautsprecher die Ansage: „Nummer 4. Du wirst die Tests erneut ab-<br />

solvieren, diesmal mit aufrichtigen Antworten. Hast du verstanden?“ „Ja, Sir, ja, ich mache<br />

alles, was Sie wollen, aber bitte, bitte, lassen Sie <strong>mich</strong> ihr das Gegengift geben.“ Verzweifelt,<br />

geradezu panisch klang die Stimme des häufig so misanthropisch wirkenden Diagnostikers.<br />

Cameron hätte sich über die echte Besorgnis gefreut, hätte sie sich nicht so furchtbar gefühlt.<br />

„Nummer 13, du wirst Nummer 10 aus der Kiste nehmen und zur Kerkertür tragen.<br />

Jetzt.“ Gehorsam beugte Gil sich herunter und hob die junge Frau vorsichtig aus der Kiste. Er<br />

spürte sie zittern und ihr Atem ging schwer. Ohne noch auf House zu achten, trug er Allison<br />

zur Kerkertür, die geöffnet wurde. House schaute ihnen nach und wäre für sein Leben gerne<br />

bei ihr geblieben. Sein Bein tat heftig weh und es fiel ihm mit jeder Minute schwerer, zu<br />

stehen. Er sah, wie der Tisch, an dem schon Jake und Sawyer gesessen hatten, wieder aus der<br />

Versenkung erschien. Und kurz darauf betrat ein Arzt den Kerker, der Gleiche, der schon mit<br />

Sawyer und Jake geredet hatte. Der Arzt trat zu ihm und machte ihn kommentarlos von der<br />

Stange frei. Er deutete auf einen der Stühle am Tisch und House humpelte schwerfällig und<br />

mit zusammen gebissenen Zähnen hinüber. Schwer ließ er sich auf den Stuhl fallen und ver-<br />

fluchte einmal mehr sein krankes Bein. Auch seine Hände wurden nun an die Rückenlehne<br />

gefesselt. Dann setzte sich der Arzt ihm gegenüber auf den zweiten Stuhl. Nun begann er mit<br />

seinen Fragen. „Nummer 4, du wirst folgende Fragen ehrlich beantworten: 1. Manchmal er-<br />

scheint mir alles ziemlich düster und hoffnungslos.“ House sah den Arzt einen Moment an,<br />

dann sagte er: „Ja, Sir.“ „2. Wenn ich durch irgendetwas oder irgendjemanden beeinträchtigt,<br />

innerlich erregt oder aus dem Gleichgewicht gebracht worden bin, denke ich, mir bleibt auch<br />

nichts erspart.“ House stieß ein leises, spöttisches, ihm selbst geltendes Lachen aus. „Ja, Sir,<br />

ja, das denke ich.“<br />

„Gut, dann werden wir mal zu Punkt 2 der Tagesordnung kommen. Bilder, die hast du<br />

so nett kommentiert in erster Instanz. Nun möchten wir gerne eine ehrliche Interpretation von<br />

dir haben.“ House sah vor sich auf den Tisch. Er wollte wissen, wie es Allison ging. Ihr galt<br />

sein ganzes Denken im Moment. Aber er würde nicht das Geringste über sie erfahren, wenn<br />

er nicht mitspielte. Er sah also verzweifelt auf das erste Bild. Es zeigte einen Schüler, der vor<br />

einer Tafel stand. House starrte das Bild an und schließlich stieß er resigniert hervor: „Der<br />

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