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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

loge, dass seine analytisch denkende Partnerin mit Romantik nicht viel im Sinn hatte und<br />

ganz sicher keinen Liebesfilm auswählen würde. Dana musste tatsächlich lachen, dieser un-<br />

glaubliche Mensch schaffte es immer wieder, erheblich mehr Gefühlsäußerungen aus ihr<br />

heraus zu kitzeln, als es ihrer Art entsprach. Schon dafür, dass er sie in den unmöglichsten<br />

Situationen zum Lachen bringen konnte, liebte Dana den exzentrischen Kollegen. „Heißt das,<br />

ich darf wählen? Du bist überaus großzügig.“ Mulder hatte ein wahnsinnig schlechtes Ge-<br />

wissen, weil seine Alienbegeisterung letztlich der Grund war, warum sich die geliebte Frau in<br />

dieser unangenehmen Lage befand. Das würde er aber auf keinen Fall vor den Mitgefangenen<br />

zugeben. Was auch immer er tun konnte, um Dana Erleichterung zukommen zu lassen, er<br />

würde es tun. „Das könnte dir so passen, Scully. Mehr als zwei Filme werden wir nicht<br />

schaffen, also schlage ich vor, jeder wählt einen, einverstanden?“<br />

Dana überlegte kurz. „Einverstanden. Ich möchte die Unheimliche Begegnung der<br />

dritten Art.“ Mulder gab sich Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, wie gerührt er darüber<br />

war, dass seine Partnerin einen seiner absoluten Lieblingsfilme ausgesucht hatte. Fieberhaft<br />

überlegte er, welchen Film Dana besonders mochte. Sie war nicht gerade ein Filmfreak,<br />

mochte anspruchsvolle Filme oder zum Entspannen nach besonders stressigen Tagen<br />

Komödien. Ihr Lieblingsschauspieler war Dustin Hoffman, in der jetzigen Situation Rain Man<br />

zu schwere Kost. Mulder entschied sich für Exorzist, er wusste, dies war einer von Danas<br />

absoluten Lieblingsfilmen, und ihr Lächeln zeigte ihm, dass er gut gewählt hatte. Offenbar<br />

waren beide Filme vorrätig, denn es dauerte nicht lange, bis das Paar in einen kleinen Kino-<br />

saal gebracht wurde, nachdem Mulder ihre Entscheidung bekannt gegeben hatte.<br />

Zunächst waren beide weniger an den Filmen als an ihrem ersten Beisammensein seit<br />

der Entführung interessiert. Der FBI Mann schloss seine Freundin unendlich erleichtert in die<br />

Arme, sobald sie allein waren. Scully leistete sich einen schwachen Moment, in dem sie sich<br />

in die tröstliche Umarmung fallen ließ. „Es tut mir so leid, Dana, nur wegen meiner UFO-<br />

Besessenheit bist du in diese beschissene Lage geraten.“, klagte Spooky sich an. „Jetzt mach<br />

aber mal einen Punkt.“, erwiderte Dana. „<strong>Die</strong>se Leute wissen genau, was sie wollen. Aus<br />

irgendeinem Grund wollten die uns. <strong>Die</strong> hätten uns zu jeder anderen Zeit an einem anderen<br />

Ort entführt, wenn wir nicht diesen Flug genommen hätten.“ Es war nicht nur Scullys ana-<br />

lytischer Verstand, sondern auch ihre Liebe zu diesem Mann, der zwar oft wie ein großer<br />

Junge wirkte, aber absolut fähig und unbedingt loyal war, der Dana diese Worte eingab. Was<br />

interessierte sie, welcher Film gerade lief. <strong>Die</strong>se Unbekannten, in deren Gewalt sie sich be-<br />

fanden, waren absolut skrupellos. Gut möglich, dass sie nicht lebend da raus kamen und dies<br />

die letzte Gelegenheit sein würde, zusammen zu sein. Fox kannte die manchmal etwas spröde<br />

und kühl wirkende Partnerin vielleicht besser als jeder andere Mensch, abgesehen von ihrem<br />

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