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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Heather aus dem Fahrstuhl steigen mussten, unterschied sich nicht im Mindesten von den<br />

Fluren, die sie bisher schon gesehen hatten. Auch die Anordnung der Räume schien in jeder<br />

Etage identisch zu sein. Das alles trug natürlich ungeheuer zu einer völligen Desorientierung<br />

bei. Vor ihnen öffnete sich eine Tür und die beiden Gefangenen wurden in den dahinter<br />

liegenden Raum gebracht. Heather musste sich an die Wand stellen und spürte, wie sie mittels<br />

eines Karabinerhakens an der Selben fixiert wurde. Jetzt ging im mittleren Teil des sehr<br />

langen Raumes Licht an. Verständnislos sahen Jake und Heather ein langes Fließband, an<br />

dessen Ende eine große, gefährlich aussehende Kreissäge installiert war. Das Fließband ließ<br />

einen schmalen Durchgang zum hinteren Raumtrakt, der im Dunkeln lag, offen. <strong>Die</strong> beiden<br />

Bewacher packten Jake an den Oberarmen und führten ihn konsequent zu dem Fließband.<br />

Als Jake unmittelbar neben dem Band stand, sah er, dass es ziemlich breit war und<br />

dass rechts und links des beweglichen Transportbandes lange, runde Schienen von einem<br />

Ende des Fließbandes bis zur Säge führten. Jake bekam langsam ein sehr unangenehmes Ge-<br />

fühl im Bauch. Als noch zwei weitere Wachleute zu ihm traten verstärkte sich das unan-<br />

genehme Gefühl und wurde zu ausgewachsener Angst. Seine Handfesseln wurden gelöst.<br />

Dann erhielt er den knappen Befehl, sich auf das Laufband zu legen. Angesichts der deut-<br />

lichen <strong>Über</strong>macht an Bewachern entschied er sich resigniert, zu gehorchen. Er hatte wohl nur<br />

die Wahl, zwischen freiwillig und schmerzlos und gezwungen und rücksichtslos zu wählen,<br />

verlieren würde er so oder so. Als er lag, griffen die Wachleute sich seine Arme und Beine<br />

und ließen die Karabinerhaken seiner Hand und Fußgelenkringe um die Schienen rechts und<br />

links des Bandes schnappen. Jetzt wurde aus der Angst nackte Panik. Was, um alles in der<br />

Welt, sollte das hier werden? Er spürte, wie er am ganzen Körper anfing zu zittern. Schweiß<br />

brach ihm aus. Er wendete den Kopf und sah zu Heather herüber, die zunehmend beunruhigt<br />

dieses eigenartige Treiben beobachtete hatte. <strong>Die</strong> Wachleute traten zurück und es gab ein<br />

leises Zischen. Aus dem Boden um das Fließband herum wurde schnell eine solide, aus<br />

dickem Sicherheitsglas bestehende Wand hochgefahren, die die Apparatur hermetisch ab-<br />

riegelte. Jetzt verließen die Wachleute den Raum, nicht jedoch, ohne Heather von ihren<br />

Fesseln zu befreien. <strong>Die</strong> junge Frau eilte zu der Glaswand hinüber und starrte entsetzt auf den<br />

hilflos gefesselten jungen Mann. Hoffnungslos, mit gespreizten Armen und Beinen lag Jake<br />

auf dem Laufband, konnte zwischen seinen Beinen das Sägeblatt in höchstens 4 Metern Ent-<br />

fernung sehen.<br />

Beide zuckten heftig zusammen, als im bisher im Dunkeln daliegenden Raumteil Licht<br />

angeschaltete wurde. Sie erkannten, dass die hintere Wand auch aus Glas war. Jetzt konnten<br />

sie in den dahinter liegenden Raum gucken. Dort stand John Locke und sah zu den beiden<br />

jungen Leuten hinüber. Heather wollte gerade eine Frage stellen, was das hier sollte, als es ein<br />

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