Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
trieben. Kate bekam ebenfalls eine Tube mit der gleichen Salbe in die Hand gedrückt, dann
verließen die Wachen den Kerker. Und als diese kaum die Tür hinter sich zu hatten, brach in
den Zellen Beifall aus. Ziva rief: „Ihr wart großartig.“, und alle applaudierten begeistert.
Sawyer wurde tatsächlich rot. Verlegen und vor Schmerzen leise stöhnend ließ er sich
auf seine Liege sinken. Kate wachte wie aus einer Trance auf. Sie ging neben Sawyer in die
Knie und stammelte: „Wenn du nicht ... mit in die Kiste ... Ich hätte es allein nicht ...“ „Wenn
ich nicht gewesen wäre, Kate, wäre es gar nicht erst zu dieser Situation gekommen.“, stieß
Sawyer heftig hervor. Er drehte sich herum und schloss die Augen. Kate erschrak. „Nein,
Sawyer, rede kein dummes Zeug. Du hast es für mich getan. Das ist ... Das war ... Es ist mir
egal, was daraus geworden ist, du hast es für mich getan, so was hat noch nie jemand für mich
getan.“ Sie griff nach seiner Schulter und zwang ihn, sich wieder zu ihr herum zu drehen.
„Sawyer, bitte. Du hast keinen Grund, dir Vorwürfe zu machen, okay. Ich ... Es war nicht die
klügste Idee deines Lebens, aber eine deiner Besten.“ Sie beugte sich über ihn und ohne die
Blicke der Anderen zu beachten, küsste sie Sawyer, lange und leidenschaftlich. Er reagierte
erst nicht, aber schließlich konnte er sich nicht mehr wehren und erwiderte Kates Kuss mit
derselben Leidenschaft. Als sie sich endlich von einander lösten, fragte Kate sanft: „Wie
fühlst du dich? Kannst du dich auf den Bauch drehen, damit ich dir den Rücken und die
Schultern massieren kann?“ Sawyer sah sie erstaunt an. „Kannst du so was?“ Kate lächelte
sanft. „Zieh den Kittel aus, dreh dich um und ich werde dir beweisen, dass ich einiges drauf
habe.“ Ächzend und mit zusammen gebissenen Zähnen sowie Kates Hilfe schlüpfte Sawyer
aus dem Kittel, ließ ihn achtlos zu Boden fallen, und drehte sich auf den Bauch. „Leg die
Arme ganz entspannt am Körper herunter, okay.“ Sie griff nach seinen Händen und zog sie
sanft an seine Seiten.
Nun sah Kate sich die Salbentube genauer an. Durchblutungsfördernde Massagesalbe.
Sie nickte anerkennend und legte die Salbe erst einmal beiseite. Stattdessen fing sie an, ganz
sanft ihre Hände und Finger über Sawyers Körper gleiten zu lassen. Sie begann an den Armen
und ließ ihre Hände streichelnd über Sawyers Haut gleiten, von außen nach innen zur
Körpermitte arbeitend. Ihre Finger fühlten die vielen Verspannungen unter seiner warmen,
weichen Haut und sie schüttelte besorgt den Kopf. Es gab kaum einen Muskel in Sawyers
Körper, der nicht total verkrampft war. Ganz allmählich wurden Kates Berührungen fester
und dann war sie mit der Vorbereitung auf die eigentliche Massage fertig. Jetzt öffnete Kate
die Salbe und drückte einen großen Strang auf Sawyers Rücken Dann fing sie ernsthaft an zu
Arbeiten. Von den äußersten Punkten zum Herzen hinarbeitend, knetete sie die Muskulatur
durch und Sawyer ächzte ab und zu auf, wenn sie eine besonders verspannte Stelle erwischte.
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