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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

House war jetzt bei Booth und wusste, dass er mit seiner Vermutung Recht gehabt<br />

hatte. Er fuhr Jake und Mulder an: „Macht seine Arme frei, los doch.“ Unsicher starrten die<br />

beiden ihn an und House brüllte: „LOS!“ Dann wandte er sich, ohne sich umzusehen, an<br />

Bones. „Hat er Asthma?“ Keine Antwort. Bones stand wie paralysiert am Gitter und starrte<br />

zitternd zu ihnen hinüber. „BONES! Verdammt. Hat er Asthma?“ Bones wachte aus der Er-<br />

starrung auf. „Nein. Nein, nicht, dass ich wüsste, er hat Pollinose 14 , das ist alles, was ich<br />

weiß.“ House hatte ohne Zögern Booth Fußfesseln gelöst und streckte dessen Beine sehr lang-<br />

sam und vorsichtig aus, ließ sie dann rechts und links über das Gestell nach unten baumeln.<br />

„Ganz ruhig, mein Junge. Das kriegen wir schon hin.“ Er brüllte laut: „Wir brauchen hier ein<br />

Betamimetikum 15 , schnell.“ „Was hat er?“ Sawyer hatte mit wachsendem Entsetzen be-<br />

obachtet, wie Booth verzweifelt mit weit aufgerissenem Mund unter heftigem Pfeifen nach<br />

Luft keuchte. Seine Augen waren weit aufgerissen und er zitterte am ganzen Körper. Nichts<br />

war so angetan, auch den abgebrühtesten Menschen innerhalb kürzester Zeit in Todesangst zu<br />

versetzen wie Atemnot. Häufig war das ein Teufelskreis, den die Betroffenen alleine nicht<br />

durchbrechen konnten, denn aus Atemnot entstand Panik und Panik wiederum löste weitere<br />

Atemnot aus. Und in der desolaten Verfassung, in der Booth ohnehin war, war dieser Anfall<br />

lebensgefährlich. House brachte, kaum dass Booth‟ Arme von Jake und Mulder befreit<br />

worden waren, dessen Oberkörper vorsichtig in eine vorgebeugte Haltung. Dann hielt er ihn<br />

so fest und herrschte Sawyer an: „Hilf mir, ihn festzuhalten.“ Er sah Mulder an. „Versuch, ihn<br />

zu beruhigen, los doch.“ Zu Recht hatte Greg das Gefühl, Mulder wäre mit seiner ruhigen,<br />

beherrschten Art am ehesten geeignet, Booth gut zuzureden. Laut sagte er: „Das ist ein nicht-<br />

allergischer Asthmaanfall, man nennt das auch Anstrengungsasthma. Wo bleibt das<br />

Betamimetikum?“<br />

Mulder bemühte sich indessen verzweifelt, Booth ein klein wenig zu beruhigen. Leise<br />

und begütigend redete er auf Booth ein, erklärte diesem, dass ihm nichts passieren würde,<br />

House würde ihm helfen. Einige Meter weiter versuchte Ziva das Selbe bei der vollkommen<br />

verzweifelten Bones. Booth kämpfte um jeden einzelnen Atemzug. Seine Bronchien hatten<br />

sich durch das lange Zeit viel zu heftige ein und aus Atmen und durch die beständige Aus-<br />

schüttung von Stresshormonen plötzlich anfallartig verengt. Auch bei nicht - Asthmatikern<br />

konnte es auf diese Weise zu lebensbedrohlichen Asthmaanfällen kommen. Dass durch die<br />

veränderte Haltung die Durchblutung in Booth‟ Armen und Beinen schlagartig wieder ein-<br />

setzte und zu heftigen Schmerzen führte, machte die ganze Angelegenheit noch schlimmer,<br />

14 Pollinose: Heuschnupfen<br />

15 Betamimetika sind Medikamente, die die Bronchien erweitern.<br />

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