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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

an. „Wie fühlst du dich überhaupt? Wie geht es dir?“ Er starrte immer noch ungläubig im Bad<br />

umher. „Es geht. Schlapp, wie nach einer schweren Grippe. Und ich habe das Gefühl, ich<br />

könnte bis Weihnachten schlafen und wäre dann immer noch müde.“ Er sah Kate an.<br />

„Duschen?“, fragte er leise. Sie nickte. So entledigten sich beide ihrer albernen Kittel, Kate<br />

ignorierte geflissentlich die Tatsache, dass selbstverständlich auch hier jeder Raum kamera-<br />

überwacht wurde und Augenblicke später standen die Beiden unter der Dusche. Zwanzig<br />

Minuten später saßen Kate und Sawyer, in Badehandtücher gewickelt, auf dem Sofa. Kate<br />

hatte die Bar inspiziert und beiden einen Whiskey eingeschenkt. Sie wollten gerade anstoßen,<br />

als es neben dem Eingang an der Wand klapperte und eine Luke auf ging.<br />

Kate stand auf und fand in der Luke, die sie bisher nicht bemerkt hatte und die ein<br />

Miniaturaufzug zu sein schien, ein Tablett. Zwei Teller standen darauf, zugedeckt. Kate nahm<br />

das Tablett und trug es zum Tisch herüber. Sie hob die Deckel ab und starrte fassungslos auf<br />

ein Steak mit Pommes Frites und Gemüse, sowie offensichtlich einem Gemüseauflauf.<br />

Sawyer schüttelte den Kopf. „Das sind Psychopathen. Das gibt es doch nicht. Was soll dieser<br />

Scheiß? Erst foltern sie <strong>mich</strong> wer weiß wie lange, jetzt krieg ich Steak.“ Er lachte freudlos.<br />

Kate grinste. „Egal, lass uns essen, bevor die es sich anders überlegen.“ Sie stellte beide<br />

Teller auf den Wohnzimmertisch, legte Besteck daneben und setzte sich. „Hör zu, Baby, du<br />

solltest langsam essen, sonst kommt es dir gleich wieder hoch. Du hast lange nichts gehabt.“,<br />

sagte sie besorgt. Sawyer nickte. „Du hast Recht. Sollte ich wirklich.“ Er verstummte kurz,<br />

dann fuhr er leise fort: „Hör mal, Freckles. Vermutlich schlaf ich sofort wieder ein, wenn ich<br />

was im Magen hab, daher sag ich es dir lieber jetzt, verstehst du?“ Er holte tief Luft. „Ich<br />

weiß nicht, was dieser ganze Mist hier soll, was das da draußen für Leute sind, in den anderen<br />

Käfigen, was diese Psychopathen, die uns hier fest halten, eigentlich wollen, aber ich weiß<br />

eines ganz sicher. Was immer hier noch geschehen wird, ich liebe dich. Ich hab das schon zu<br />

vielen Frauen gesagt und nie ernst gemeint. Bei dir meine ich es ernst, okay. Sollten wir das<br />

alles hier überleben, möchte ich, dass wir zusammen bleiben.“ Er schwieg erschöpft. Kate<br />

hatte ihm zu gehört und stumme Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie hatte normalerweise<br />

nicht so nah am Wasser gebaut, aber die ganze Situation hier überforderte die junge Frau<br />

komplett. <strong>Die</strong> Erkenntnis alleine, sich in Sawyer innerhalb derart kurzer Zeit so sehr verliebt<br />

zu haben, hatte schon ausgereicht, um sie völlig zu verwirren. <strong>Die</strong>se Gefangenschaft hier<br />

brachte Kate an den Rand der Verzweiflung. Dass Sawyer ihr erklärte, dass er sie auch liebte,<br />

dass er wollte, dass sie bei ihm blieb, gab ihr den Rest. Sie sah ihn an. „Ich liebe dich auch.<br />

Das ist mir schon in Sydney klar gewesen. Und sollten wir hier lebend raus kommen, wirst du<br />

<strong>mich</strong> nicht mehr los. Das verspreche ich.“<br />

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