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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

von dieser Grundschullehrerin an und frage ihn, ob er glaubt, dass seine Tochter eine<br />

Terroristin ist.“, kündigte Tony an.<br />

„Na dann viel Glück. Wenn der in etwa so drauf ist wie der Vater von ihrem Freund,<br />

wirst du es brauchen.“ Tony ignorierte den ermunternden Kommentar seines Kollegen und<br />

griff nach dem Telefon. „Mr. Richard Lisinski? Mein Name ist Anthony Dinozzo, Special<br />

Agent beim Naval Criminal Investigative Service Washington. Ich rufe wegen Ihrer Tochter<br />

Heather an.“ „Heather? Großer Gott. Ist ihr etwas passiert?“ „Sie wissen nicht, dass Sie in der<br />

verschwundenen Qantas Maschine war?“, fragte Tony verblüfft. „In der Maschine, die aus<br />

Australien kam? <strong>Die</strong> ständig durch sämtliche Nachrichten geht?“, fragte Heathers Vater ent-<br />

geistert. „Was in aller Welt hat meine Tochter in Australien gemacht?“ „Sie hat ihren Freund<br />

besucht und war mit ihm zusammen auf dem Rückweg in die USA.“, erklärte Tony. „Da muss<br />

ein Irrtum vorliegen. Meine Tochter hat keinen Freund und ganz sicher keinen, der in<br />

Australien lebt.“ „Sie wissen wohl nicht allzu viel über das Leben Ihrer Tochter, oder? Soweit<br />

wir bisher informiert sind hat Heather ihren Freund in Jericho kennen gelernt, dort kommt er<br />

jedenfalls her. Sie wissen, dass sie dort arbeitet, oder?“ Tony setzte allmählich gar keinen<br />

Grundstock an Vorkenntnissen mehr bei diesem Mann voraus. „Natürlich weiß ich, wo meine<br />

eigene Tochter arbeitet. Sie ist Lehrerin an der Grundschule in Jericho.“ „Wie gesagt, ihr<br />

Freund hat bis vor ein paar Monaten dort gelebt und war dann einige Monate in Sydney. Sagt<br />

Ihnen der Name Jake Green irgendwas?“<br />

„Nein, sie hat nie einen Jake erwähnt. Sind Sie sicher, dass sie mit ihm zusammen<br />

ist?“ Der Mann begann Tonys Geduld reichlich zu strapazieren. „Jedenfalls ist sie offensicht-<br />

lich seinetwegen nach Australien geflogen und hat zwei Wochen mit ihm in seiner Wohnung<br />

verbracht.“ „<strong>Die</strong>ser Mann hat meine Tochter dazu gebracht, mit ihm zusammen zu wohnen?“<br />

Mr. Lisinski klang entsetzt. Tony verdreht genervt die Augen und warf McGee einen ge-<br />

quälten Blick zu. „Und Sie wundern sich, warum ihre Tochter Ihnen nichts von ihrem Freund<br />

erzählt hat?“ „Ich habe meine Kinder anständig und streng religiös erzogen. <strong>Die</strong> Heather, die<br />

ich kenne, hätte niemals mit einem Mann zusammen gelebt, mit dem sie nicht verheiratet ist.<br />

Das kann kein Mann von der Art sein, die sie mir vorgestellt hätte. Ein anständiger Mann<br />

hätte ihre Prinzipien respektiert.“ Tony unterdrückter ein verzweifeltes Seufzen. - Habe ich es<br />

denn heute nur mit Verrückten zu tun? - „Halten Sie Ihre Tochter für leicht beeinflussbar?“,<br />

hakte er nach.<br />

„Sie ist ein sehr gutmütiger Mensch und hat immer versucht, es allen recht zu machen<br />

und von allen gemocht zu werden. <strong>Die</strong>ser Mensch muss das ausgenutzt haben.“ „Sie halten es<br />

also für möglich, dass Ihre Tochter ihre Prinzipien über Bord werfen würde, um die Zu-<br />

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