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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

House war erschöpft und genervt. Er hatte für seine Aufgabe deutlich länger gebraucht<br />

als er gedacht hatte. <strong>Die</strong> Hinrichtung Danas und Sawyers steckte ihm zu sehr in den Knochen,<br />

das merkte er ganz deutlich. Er hatte nicht annähernd die Konzentration gehabt, die er hätte<br />

aufbringen müssen, um die schwere Aufgabe schneller hin zu bekommen. Seine Gedanken<br />

waren immer wieder abgedriftet, hatten immer wieder die EKG Monitore und Mulder und<br />

Kate vor seinem geistigen Auge erscheinen lassen. House hätte nie für Möglich gehalten, dass<br />

es ihn so mitnehmen würde. Als er in den Zellentrakt zurückgeführt wurde, war er direkt<br />

dankbar, gleich ein wenig Ruhe zu haben. Da schienen die Entführer allerdings etwas gegen<br />

zu haben, denn unmittelbar vor der Kerkertür wurden ihm die Handfesseln gelöst und er er-<br />

hielt Anweisung, einen Laborwagen mit Verbandsmaterial, Instrumenten, Spritzen und<br />

mehreren Ampullen Antibiotika in den Zellentrakt zu schieben. House lief eine Gänsehaut<br />

über den Rücken. Was sollte das nun wieder? Es konnte eigentlich nur bedeuten, dass einer<br />

von ihnen verletzt war. Kommentarlos schob Greg den Wagen in den Kerker und sah, dass<br />

alle Zellen bis auf Jakes leer waren. Der junge Mann lag auf seinem Bett und rührte sich<br />

nicht. House schrak zusammen und humpelte, so schnell ihn sein Bein ließ, in die Zelle, den<br />

Laborwagen als Stütze benutzend.<br />

Als er in Jakes Zelle stürzte, sah er erleichtert, dass der Junge atmete. Er sah sogar auf,<br />

als er hörte, dass jemand seine Zelle betrat. House fragte nach einem Blick auf Jakes Arm und<br />

Hand die Wache möglichst respektvoll: „Kann ich bitte einen Stuhl haben?“ Der Wachmann<br />

nickte zu Gregs großem Erstaunen und sagte in sein Headset: „Einen Hocker, zackzack.“<br />

Keine Minute später eilte eine zweite Wache mit einem einfachen Hocker in der Hand in den<br />

Zellentrakt und reichte House das einfache Sitzmöbel. Kommentarlos nahm dieser den<br />

Hocker entgegen und ließ sich darauf nieder. Dann sagte er ruhig zu Jake: „Was ist passiert?<br />

Lass mal sehen.“ Jake sah auf. „<strong>Die</strong> Muräne ...“, erwiderte er mit schmerzerfüllter Stimme.<br />

„Einige von den Mistviechern sind giftig. Spürst du irgendwas? Kopfschmerzen, Schwindel-<br />

gefühl, Übelkeit, Schwitzen oder Schüttelfrost?“, fragte House besorgt, während er den Stoff-<br />

fetzen von Jakes Arm entfernte. Jake hatte ihn in seiner Zelle gelockert und wieder normal<br />

über die Wunde gebunden. Er stöhnte gequält auf, als House den provisorischen Verband<br />

löste. „Nein, nichts davon, nur die Wunde tut gemein weh.“, keuchte Jake genervt. „Was ist<br />

mit der Hand?“ Jake verdrehte die Augen. „Ein Hai. Ja, die haben hier viel zu bieten.“ House<br />

schüttelte genervt den Kopf, schluckte jede Bemerkung der unfreundlichen Art jedoch<br />

herunter. Er sah sich die tiefe Bisswunde an. „Dass das weh tut, kann ich mir vorstellen. Hör<br />

zu, tut mir leid, Jake, aber ich werde dir auch noch etwas mehr wehtun müssen. Das muss<br />

vernünftig gereinigt werden, sonst riskieren wir hier eine Sepsis, die du nicht überlebst. Ich<br />

kann keine Rücksicht nehmen, ob ich dir damit Schmerzen zufüge, klar? Und ich tendiere zu<br />

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