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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

verzweifelten Mann mit den besonderen Kräften unter Druck zu setzen, würde ihm sicher nicht<br />

helfen, diese zu mobilisieren. Allison zwang sich zur Ruhe. Vielleicht reichte eine kurze Pause,<br />

damit John die dringend benötigte Hilfe leisten konnte. Locke nickte und erhob sich schwer-<br />

fällig. „Du hast Recht, ich brauche ein wenig Zeit, um <strong>mich</strong> zu erholen.“ Mühsam machte er<br />

einen Schritt auf die Tür zu, als Cameron ihn in einer plötzlichen Eingebung aufhielt.<br />

„Nicht John, leg dich einfach zu Jake aufs Bett. Es ist breit genug und vielleicht hilft es<br />

ihm ja schon, dass du überhaupt in seiner Nähe bist.“ Locke stutzte, da war etwas, das er nicht<br />

zu fassen bekam, ein Erinnerungsfetzen … Plötzlich spürte er, dass die Ärztin recht hatte und<br />

er ließ sich neben dem Kranken auf das Bett sinken und schloss die Augen. Völlig erschöpft<br />

überließ er sich seiner Schwäche, die Gedanken verschwammen. Allison beobachtete beide<br />

Männer besorgt, durfte sie zulassen dass John einschlief? Angespannt lauschte sie auf seine<br />

ruhigen Atemzüge und das keuchende Atmen Jakes. Mehr, als die glühende Stirn kühlen<br />

konnte sie nicht tun, der Körper und vor allem der Wille des jungen Mannes mussten die<br />

Infektion besiegen. War es Wunschdenken, bildete sie sich ein, dass Jake ein wenig ruhiger,<br />

seine Atmung etwas regelmäßiger wurde? John murmelte unverständliches. „... durchhalten,<br />

kämpfen, du musst…ruhig…“, glaubte die Ärztin zu verstehen. Immer wieder ein Name,<br />

Jeannie. Jeannie? Doch, Jake atmete definitiv etwas ruhiger, gleichmäßiger. Nur die<br />

Temperatur wollte einfach nicht fallen. So rat- und hilflos hatte Allison sich selten an einem<br />

Krankenbett gefühlt. Wenn John doch endlich aufwachen würde. Sie wagte nicht, ihn zu<br />

wecken, er musste sich ausruhen, um seine Kräfte entfalten zu können. Außerdem schien seine<br />

Anwesenheit dem Schwerkranken irgendwie Erleichterung zu verschaffen.<br />

„Heather…“, murmelte Jake und Allison fuhr hoch, sie musste eingenickt sein. Sie<br />

brauchte einen Moment, um die Situation zu erfassen. Locke kniete neben Jake, die Augen<br />

geschlossen, beide Hände auf die fieberheiße Stirn gelegt, ein Bild höchster Konzentration. <strong>Die</strong><br />

Ärztin wagte nicht, sich zu rühren aus Angst, was auch immer John da tat, zu stören.<br />

„Heather…“, stammelte der Kranke wieder, aber nicht im Tonfall verzweifelten Flehens, der<br />

ihr in den vielen Stunden an Jakes Bett fast das Herz zerrissen hatte. „Baby ... für dich…“ Ein<br />

Lächeln breitete sich auf den bisher so schmerzverzerrten Zügen aus, der Körper entspannte<br />

sich sichtlich. „Liebe dich … glücklich …“, flüsterte Jake. Plötzlich sackte John einfach lautlos<br />

zusammen, schwer nach Atem ringend. Sofort war Cameron bei ihm. „Was ist, John? Du<br />

musst tief atmen.“, sagte sie besorgt. Es dauerte einige Minuten, bis Locke genug Luft hatte,<br />

um zu antworten. Er zwang sich zu einem Lächeln. „Alles in Ordnung, Allison, ich bin nur so<br />

müde. Mach dir keine Sorgen um Jake, er wird sich selbst heilen.“ Das konnte die Ärztin<br />

sehen, die Veränderung war offensichtlich. „Was hast du gemacht?“ „Ich hatte einfach nicht<br />

mehr genug Kraft, ihn zu heilen, aber er ist in seinem Inneren stark. Er glaubt, Heather ist bei<br />

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