Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
Tony war im ersten Moment sprachlos und McGee glaubte einen Moment lang, in den
Augen seines Kollegen Tränen gesehen zu haben. Nach einem Moment brach Tony das
Schweigen und zur Überraschung der anderen sah er Monica nun nicht mehr spöttisch,
sondern wütend und feindselig an. „Haben Sie uns hinterher geschnüffelt, damit Ihnen ja
nichts entgeht, was der NCIS herausgefunden hat? Das können Sie vom FBI ja besonders gut,
nicht wahr? Sie warten, bis wir eine heiße Spur haben und reißen dann die Zuständigkeit an
sich. Haben Sie sich bei der australischen Navy erkundigt? Oder die Angehörigen der Ver-
dächtigen gefragt, welche Fragen ich ihnen gestellt habe? Und jetzt behaupten Sie, ihr
Hokuspokus hätte Ihnen gesagt, dass ich hartnäckig bin. Und woher wissen Sie so viel über
Ziva? Von ihrem Kollegen Fornell? Haben Sie sich bei ihm über unsere Kollegen erkundigt?
Zuerst dachte ich, dass Sie einfach nur nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Aber jetzt
wird mir klar, dass Sie ihre Position beim FBI nutzen, um Informationen über Leute zu
kriegen, die sie nachher bei ihrer numerologischen Analyse aus dem Hut zaubern können. Sie
sollten sich schämen, ihre Position so auszunutzen.“, warf Tony Monica wütend an den Kopf.
Monica war im ersten Moment geschockt von Tonys Ausbruch. Sie fühlte sich nicht
angegriffen, sie bedauerte vielmehr, unabsichtlich einen wunden Punkt getroffen zu haben.
Bevor sie eine diplomatische Erwiderung finden konnte, ergriff ihr Partner das Wort. „Ihnen
ist klar, dass Sie wegen dieser Anschuldigungen wegen Beamtenbeleidigung belangt werden
können? Agent Reyes ist eine hervorragende Agentin und sie würde niemals ihre Stellung
missbrauchen, um sich zu profilieren. Dass Sie den Methoden von Agent Reyes skeptisch
gegenüberstehen, gibt Ihnen noch lange kein Recht, ihre Integrität oder ihren Verstand in
Frage zu stellen. Wenn Sie keine ernsthaften Schwierigkeiten bekommen wollen, sollten Sie
sich auf der Stelle bei Agent Reyes entschuldigen.“, verlangte Doggett kalt. Monica legte
ihrem Partner beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. „Lass es gut sein, John.“ Dann
wandte sie sich an Tony. „Ich habe anscheinend einen wunden Punkt getroffen und dass tut
mir leid. Es war nicht meine Absicht, die Situation für Sie noch schwerer zu machen. Glauben
Sie mir, ich habe mich weder über Sie, noch über ihre Kollegin erkundigt. Wir haben nur die
potentiellen Verdächtigen überprüft, zu denen wir ihre Kollegen nicht gezählt haben. Wenn
ich mich über sie erkundigt hätte, hätte ich wahrscheinlich genug über Sie und ihre Partnerin
gewusst, um das Thema nicht anzuschneiden. Manchmal braucht man einen Menschen, der
einem hilft, zu sich selbst zu finden. Ich bin davon ausgegangen, dass Sie diesen Menschen
noch nicht gefunden haben. Offensichtlich habe ich mich da getäuscht. Ich hoffe, Sie be-
kommen Ziva wieder. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um bei der Suche zu
helfen. Alles Gute, Agent DiNozzo.“ Monica verabschiedete sich noch von McGee und ver-
ließ dann mit John das Cafè.
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