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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Contrary to the end ...<br />

Wer je in das Auge eines leidenden oder sterbenden Tieres geblickt hat, fühlt das<br />

Verwandtschaftliche alles Leidens und aller Qual dieser Erde.<br />

Rudolf Presber<br />

House versuchte, die ungeheure Verzweiflung zu überhören, die in Booth‟ Stimme mit<br />

klang. Er war krampfhaft um ärztliche Professionalität bemüht. Als er jedoch seinen Patienten<br />

vor Hass, Scham, Hilflosigkeit heftig schluchzen hörte und obendrein fühlte, wie dieser sich<br />

bis in den kleinen Zeh verkrampfte, musste House selbst erst einmal tief durchatmen. Leise<br />

sagte er: „Du solltest versuchen, dich etwas zu entspannen, Booth, sonst wird das Ganze<br />

ziemlich schmerzhaft.“ Booth sah ihn aus tränenverquollenen Augen an und flüsterte mit ton-<br />

loser, zitternder Stimme: „Klar, gar kein Problem, sonst noch was?“ Aber wenigstens be-<br />

ruhigte er sich ein klein wenig und seine Verkrampfung ließ etwas nach. Als House sich er-<br />

neut über ihn beugte, schloss Booth ergeben die Augen. Er zuckte heftig zusammen, als er<br />

wieder House‟ Hände an seinem Penis spürte und er biss die Zähne aufeinander dass es<br />

knirschte. Obwohl er sich verzweifelt bemühte, locker zu lassen, gelang ihm das nur unvoll-<br />

kommen und erstmals tat das Einführen des verdammten Schlauches zu allem <strong>Über</strong>fluss auch<br />

noch ziemlich weh. Endlich hatte der Schlauch seine Endposition erreicht. <strong>Die</strong> Erleichterung,<br />

als der Druck endlich nachließ, spiegelte sich deutlich auf dem Gesicht des Gefesselten<br />

wieder. Als House den Schlauch endlich entfernt hatte, bat Booth leise und erschöpft: „Lass<br />

<strong>mich</strong> einfach eine Weile alleine, okay.“ Verständnisvoll nickte House und humpelte ohne ein<br />

weiteres Wort in seine Zelle.<br />

Kurze Zeit später wachte Mulder auf und ging zu House hinüber. Er hatte die Laut-<br />

sprecherdurchsage verschlafen. „Hey, wie geht es Booth?“, fragte er den Arzt leise. House<br />

lachte freudlos. „Dich zu fragen, wie es dir zu dem Zeitpunkt ging, erübrigt sich, weil es dir<br />

gut ging. Das muss die Zeit gewesen sein, als du Shakespeare rezitiert hast. Nun, Booth geht<br />

es nicht gut, der Junge ist seelisch ziemlich am Ende. <strong>Die</strong>se elende Bitte, dass ich ... Das<br />

macht ihn wirklich fertig. Und allmählich wird er müde. Ihr werdet sehr genau auf ihn achten<br />

müssen. Sein Stresshormonpegel ist ziemlich erhöht und seine Blutzuckerwerte sind schon im<br />

Keller. Gebt ihm viel zu Trinken, okay. Er wird nicht wollen, aber es hilft alles nichts. Ich<br />

denke, in der Nacht wird er auch anfangen, einzudösen.“ Mulder hatte genau zugehört. Er<br />

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