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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Dana erklärte: „Ihr dürft auch nicht außer Acht lassen, dass die Bedingungen für Jake deutlich<br />

schwieriger sind als für Sawyer. Er kann nichts hören, durch die zusätzliche Fixierung des<br />

Kopfes sehr viel weniger sehen und er kann den Kopf nicht bewegen.“ Heather fragte ver-<br />

zweifelt: „Wie lange werden sie ihm das noch antun?“ Das konnte natürlich keiner be-<br />

antworten.<br />

Das grüne Licht machte Jake deutlich, dass wieder gesprochen werden durfte. Er<br />

konnte aus dem Augenwinkel sehen, dass seine Mitgefangenen sich unterhielten und war<br />

überzeugt, dass es um ihn ging. Seine Gedanken wurden immer wirrer, das merkte er selbst.<br />

Er hatte gewusst, dass er nicht so lange durchhalten würde wie Sawyer, aber dass es so<br />

schnell ging, hatte er selbst nicht erwartet. Er starrte mit trüben Augen an die Decke. Dort<br />

oben bildeten sich eigenartigerweise Wolken. Fasziniert sah Jake zu, wie die Wolken sich<br />

klärten und er wieder die Decke sehen konnte. Er kniff die Augen zusammen und öffnete sie<br />

wieder. Er spürte, dass er am ganzen Leib zitterte vor Kälte. Seine Schultern waren in-<br />

zwischen taub, sein Rücken hatte den Protest gegen diese erzwungene Haltung auch irgend-<br />

wann aufgegeben. Der Nacken war so verspannt von der aufgezwungenen Kopfhaltung, dass<br />

er das Gefühl hatte, er könnte ihn nie wieder bewegen. Wieder meldete sich Durst. Der<br />

Hunger war inzwischen so heftig geworden, dass er alles gegessen hätte und ihm vor Hunger<br />

schlecht war. Als hätten seine Bewacher seine Gedanken erkannt, tauchte in diesem Moment<br />

wieder einer von ihnen neben ihm auf. Er bekam Wasser, dann wurde ihm Blut abgenommen<br />

und der Blutdruck erneut überprüft. Bones registrierte das sehr wohl. Sie erklärte: „Der<br />

Schlafentzug kann nach einer Weile die Blutzuckerwerte verschlechtern. Außerdem erhöht<br />

sich der Noradrenalinspiegel im Blut.“ Booth konnte sich nicht verkneifen zu fragen: „Nor …<br />

was?“ Bones seufzte angesichts der Unwissenheit ihres Partners gequält auf. „Noradrenalin ist<br />

ein Stresshormon, Booth. Es beschleunigt Herzschlag und Atmung und versetzt den Körper in<br />

Alarmbereitschaft. Wenn man sich in einer solchen Verfassung nicht bewegen kann, ist es<br />

besonders unangenehm.“ Sawyer sah zu Ziva hinüber und meinte dann lakonisch: „<strong>Die</strong>selben<br />

Symptome rufst du bei mir hervor, nur nicht unangenehm …“ Kate konnte sich ein Grinsen<br />

nicht verkneifen. Sawyer an solchen Bemerkungen zu hindern, wäre vermutlich nur mit<br />

Dauerknebelung möglich gewesen. Sie war sich so sicher, dass er sie liebte, dass solche Be-<br />

merkungen aus seinem Mund bei ihr keine Eifersucht hervorriefen. Ziva hatte auf die übliche<br />

Art eine Augenbraue leicht in die Höhe gezogen und wollte gerade antworten, als Heather<br />

entsetzt dazwischen rief: „Was ist mit ihm ....“<br />

Wie alle anderen hatte John Locke mit wachsender Sorge auf den jungen Mann ge-<br />

starrt, dessen Zustand sich sichtlich verschlechterte. Er versuchte, sich selbst damit zu be-<br />

ruhigen, dass Jake von ihren Folterknechten offensichtlich medizinisch überwacht wurde.<br />

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