25.10.2013 Aufrufe

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

hatte die so abgeklärte Anthropologin fertig gemacht. Dazu kam noch das Wissen, dass sie<br />

Booth indirekt Schmerzen bereitet hatte. Dass er sich zusätzlich noch selbst in derartige<br />

Probleme gebracht hatte mit seiner heldenhaften Einlage, und sie nicht zu ihm konnte, um<br />

ihm ein wenig Hilfe zu leisten, machte die junge Frau zusätzlich fertig.<br />

Sara und Gil ging es nicht einen Deut besser. Sara litt Höllenqualen, weil sie sich<br />

seelisch vor allen anderen derartig hatte entblättern müssen. Gil war körperlich völlig kaputt.<br />

Er war nie zuvor mit derartigen Schmerzen konfrontiert worden und schämte sich, es nicht<br />

besser ausgehalten zu haben. Gibbs machte sich heftige Sorgen um Abby und Ziva, so desolat<br />

hatte er die Mossad Offizierin nie erlebt, nicht einmal nach dem Todesschuss auf Ari. Und er<br />

war seelisch durch seine öffentliche Beichte selbst angeschlagener, als er je erwartet hatte.<br />

Mulder auf seiner Liege war ebenfalls am Ende. Er fühlte eine bleierne Müdigkeit und<br />

wusste, dass es allen anderen nicht besser ging. Viele hatten hier heute die Hölle erlebt.<br />

Keiner von ihnen wäre freiwillig auf den Gedanken gekommen, vor für sie Fremden ihre<br />

innersten Ängste und Gefühle, ihre finstersten Geheimnisse, so zu offenbaren. Besonders<br />

Grausam war es für Kate und Sawyer gewesen, die sich offensichtlich beide eines Mordes<br />

schuldig gemacht hatten. Er selbst, Booth, Dana, Gil, Sara, in beschränktem Maß sogar das<br />

NCIS, hätten jetzt genug Handhabe gegen beide gehabt, um sie festzunehmen, oder fest-<br />

nehmen zu lassen. Mulder schloss die Augen. Wo Kate und Heather wohl untergebracht<br />

worden waren? Und wie es den Beiden gehen mochte?<br />

Als bis auf House, Allison, Kate und Heather alle wieder in ihren Zellen waren, trat<br />

der Arzt, der die Befragung geleitet hatte, vor Booth‟ Zellentür. <strong>Die</strong>se sprang auf und der<br />

Interviewer betrat die Zelle. Er sah abfällig auf den gefesselten jungen Mann herunter. Er sah<br />

zufrieden, wie dieser zusammen zuckte und Panik in seinen Augen aufflackerte. Einen<br />

Moment sah er nur auf Booth herunter, dann zog er ein paar Gummihandschuhe aus der<br />

Kitteltasche und streifte diese über. Booth konnte in seinem elenden Zustand nicht mehr ver-<br />

hindern, dass er heftig anfing zu zittern. Was würde jetzt wieder kommen? Abby im Nachbar-<br />

käfig sah besorgt herüber. Booth zuckte erschrocken zurück, als der Arzt sich über ihn beugte.<br />

Aber er wurde zu seiner <strong>Über</strong>raschung nur von dem grässlichen Knebel befreit. Unendlich<br />

erleichtert atmete Seeley durch den Mund ein und versuchte, zu Schlucken. Sein Hals tat<br />

heftig weh, sein Mund war völlig ausgedörrt. Leise krächzte er: „Danke, Sir.“ Der Arzt löste<br />

auch seine Handfesseln und verließ dann kommentarlos die Zelle. Kaum hatte er den Kerker<br />

verlassen, stemmte Booth sich mit zitternden Knien ächzend und verkrümmt von seiner<br />

Pritsche hoch und trat als erstes an das Gitter zu Abbys Zelle. Tonlos formten seine trocknen<br />

Lippen das Wort: „Danke.“, und er griff durch die Gitterstäbe hindurch nach Abbys Händen.<br />

<strong>Die</strong>se lächelte müde und machte mit dem Daumen das Okay-Zeichen. Booth griff sich seinen<br />

269

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!