Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
gelegenheiten dort zu regeln, seine Wohnung aufzulösen und dann alle Brücken hinter
sich abbrechen. So hatte er sich eines Tages auf den Weg nach Sydney gemacht. Ein
paar Tage hielt er sich in der Australischen Metropole auf, dann buchte er einen Flug
nach Los Angeles. Der Rest war Geschichte.
*****
Psychotests
Mensch: das einzige Lebewesen, das erröten kann. Es ist aber auch das einzige
was Grund dazu hat.
Mark Twain
Locke fragte sich immer mehr, was die Gruppe zusammen geführt hatte. Er fragte sich
auch, ob er selbst gezielt diesen Flug gewählt hatte, konnte sich aber nicht erinnern, was ihn
dazu veranlasst hatte. Seine Beobachtungen der Gruppe führten ihn zu dem Schluss, dass er
versuchen würde, in den nächsten Grünphasen mit seinen Mithäftlingen intensiver zu
Kommunizieren. Locke schaute zu der Zelle des jungen Südstaatlers herüber. Kate durfte bei
diesem bleiben, weil Sawyer nicht aufstehen durfte. Diese kleinen Hinweise, dass sie es nicht
mit Unmenschen zu tun hatten, waren bei Lockes Überlegungen ein wichtiger Faktor. Diese
Leute zogen gnadenlos ihre Test durch, waren aber auch bereit, den Probanden im Falle von
Schäden im Rahmen der Gefangenschaft Hilfe zukommen zu lassen. John ließ seinen Blick
weiter schweifen. Die Leute vom FBI und dem NCIS wirkten alles in allem relativ ruhig und
gelassen. Locke schmunzelte. Mulder hatte offensichtlich einen Hang zu Verschwörungs-
theorien, was seine Kollegin und laut eigener Aussage Mutter seines Kindes aber nicht zu
beunruhigen schien. Dass die beiden Männer, Mulder und Jake, ihr Wasser verweigerten, ließ
John kalt. Sobald der Durst groß genug wurde, würden sie schon trinken. Heather und Jake.
Wo kamen die beiden doch gleich noch her? Irgendwo aus der finstersten Provinz. Er hatte
den Namen des Kaffs vergessen. Irgendwo in Kansas, daran glaubte er sich zu erinnern. Kate
und Sawyer hatten überhaupt noch nicht erwähnt, wo sie her kamen. Dass Sawyer gebürtig
aus dem Süden kam, war nicht zu überhören. Er musste unbedingt mehr über die anderen Ge-
fangenen herausfinden.
Über Lautsprecher ertönte in diesem Moment die knappe Durchsage: „Nummer 11
und 13.“ Sara und Gil traten langsam an die Gitterstäbe und fragten sich, was die Entführer
jetzt schon wieder von ihnen wollten. Die Zellentüren wurden aufgeschlossen und die Wach-
62